Die meisten Deutschen haben Geld-Vorsätze für das nächste Jahr, ergab eine repräsentative GfK-Studie im Auftrag des Berliner Fintech-Unternehmens Savedo. Überraschend angesichts der Niedrigzinsen: An erster Stelle der Vorsätze steht, regelmäßig (mehr) zu sparen, etwa für die Altersvorsorge.
Vor allem die Jüngeren nehmen sich das für 2017 vor. Ein weiterer beliebter Geld-Vorsatz bei den Deutschen: Angebote genauer zu vergleichen, um weniger auszugeben. Mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport treiben, öfter Zeit mit dem Partner verbringen: Das alles sind beliebte Vorsätze für das neue Jahr. Aber wie sieht es in Sachen Finanzen für 2017 aus? Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erforschte für die Berliner GeldanlagePlattform Savedo die Geld-Vorsätze der Deutschen (1.006 Befragte, Studiennummer 2016 749).
Bei Jüngeren wächst das Bewusstsein fürs Sparen
Zwei Drittel der Befragten (66 %) haben sich vorgenommen aktiv zu werden, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. An erster Stelle steht dabei regelmäßiges Sparen (28,9 %). Das nehmen sich gleichermaßen Gutverdienende (33,8 %) sowie Geringverdiener (33 %) vor. Überraschend ist der hohe Anteil der 14- bis 19-Jährigen: Mehr als jeder Zweite von ihnen (55,9 %) hat sich vorgenommen, regelmäßig mehr zu sparen. „Die Generation Smartphone denkt, anders als vielfach vermutet, ausgesprochen konservativ und will beizeiten Geld zurücklegen“, erklärt Savedo-Chef Christian Tiessen. Mit steigendem Alter sinkt laut GfK-Studie dagegen die Bereitschaft, mehr zu sparen. „Das ist nachvollziehbar“, so Christian Tiessen, „denn mit 50 oder 60 haben die meisten bereits Ersparnisse vorzuweisen.“
Nach besseren Zinsen suchen nur wenige
Auf Platz zwei folgt der Vorsatz, mehr zu vergleichen (27,5 %), um etwa für Strom oder Versicherungen weniger Geld auszugeben. Generell scheinen die Deutschen mehr für das Thema Kosten sensibilisiert worden zu sein: Immerhin 20,1 Prozent der Befragten nannten als
Geld-Vorsatz für 2017, mehr auf Provisionen und andere Gebühren zu achten. „Bessere Sparzinsen suchen“, etwa für Tagesgeld oder Festgeld, belegt nur Platz fünf.
Überdurchschnittlich oft nahmen sich Rentner, Beamte und Selbstständige vor, bessere Zinsangebote zu suchen. Naheliegende Vermutungen: Während Rentner mehr Zeit haben um zu vergleichen, haben Selbstständige mehr Druck, da sie öfter vorübergehend große Summen parken müssen.
Frauen nehmen sich weniger vor als Männer
Nur wenige der Befragten (11 %) wollen im nächsten Jahr auf die Börse setzen. Noch weniger (8,8 %) wollen sich intensiv damit beschäftigen, wie sie Steuern sparen oder Förderungen wie zum Beispiel vermögenswirksame Leistungen erzielen können. Abgeschlagen landet auch der
Geld-Vorsatz, sich mehr Finanzwissen anzueignen, obwohl damit Fehlberatungen und Fehlentscheidungen vorgebeugt werden könnte (8,3 %). Sehr deutlich ist hier der Unterschied zwischen Männern und Frauen. Während elf Prozent der Männer sich eine Finanz-Weiterbildung vorgenommen haben, sind es nur halb so viele Frauen (5,5 %). Generell sind Frauen weniger daran interessiert, die finanzielle Situation zu verbessern: Frauen (40 %) gehen deutlich häufiger ohne Geld-Vorsätze ins neue Jahr als Männer (29 %). Insgesamt gab jeder dritte Befragte (34 %) an, er habe keinerlei Vorsätze rund ums Geld. (fm)
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