Der im Zuge der Finanzmarktkrise im Jahr 2008 geschaffene Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS), der von der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) verwaltet wird, schließt das Geschäftsjahr 2016 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 98,6 Millionen Euro ab.
Die Auflösung von Rückstellungen in Milliardenhöhe hat dem deutschen Bankenrettungsfonds nach zwei Jahren mit roten Zahlen wieder einen Gewinn beschert. Das teilte die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung am Freitag mit. Der im Herbst 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise aufgelegte Soffin, der inzwischen als FMS firmiert, schloss das Jahr 2016 mit 98,6 Millionen Euro Überschuss ab.
Das ist allerdings nur eine Momentaufnahme: Seit seiner Gründung häufte der aus Steuergeldern finanzierte Fonds nach Angaben der FMSA vom Freitag einen Fehlbetrag von rund 22,5 Milliarden Euro an.
Den Überschuss 2016 erklärte die FMSA vor allem damit, dass mit 1,021 Milliarden Euro ein Großteil der Rückstellungen gegenüber der FMS Wertmanagement, der „Bad Bank“ des in der Krise verstaatlichten Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate (HRE), aufgelöst werden konnten.
FMS beim Abtragen von Altlasten vorangekommen
Die FMS sei beim Abtragen von Altlasten vorangekommen und könne sich günstiger Finanzmittel am Markt besorgen. Zudem wurden im Jahresabschluss 2016 die 1,2 Milliarden Euro Erlös berücksichtigt, die im Sommer 2015 beim Börsengang der aus der HRE hervorgegangenen Deutschen Pfandbriefbank AG (pbb) erzielt worden waren.
Belastet wurde das Ergebnis dagegen dadurch, dass die staatlichen Anteile an der Commerzbank zum Bilanzstichtag zu einem niedrigeren Kurs bewertet wurden als zuvor. Der Staat hatte das Institut 2008/2009 mit Steuermilliarden gerettet und hält heute gut 15 Prozent der Aktien.
Die Geschäftsjahre 2015 (minus 684,8 Millionen Euro) und 2014 (minus 418,9 Millionen Euro) hatte der Fonds jeweils mit Verlust abgeschlossen, 2013 gab es einen Gewinn von 23 Millionen Euro. (dpa-AFX)
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