Der deutsche Konjunkturmotor läuft, wenn auch deutlich weniger dynamisch. Die Erwartungen der Unternehmen an ihre zukünftige Geschäftslage haben sich eingetrübt. Das beeinflusst mit gewissem Verzug tendenziell auch die Entwicklung der Büroflächenmärkte. Das prognostiziert der Immobilienberater Jones Lang LaSalle (JLL).
Die Reaktion erfolge laut JLL erfahrungsgemäß mit einem Verzug von etwa drei Quartalen auf konjunkturelle Ereignisse. „Insofern kann im laufenden Jahr noch von einer leichten Steigerung des Umsatzes ausgegangen werden. Einen Rückgang werden wir voraussichtlich 2012 erleben, selbst dann, wenn es, den Prognosen zufolge, bei einem verhalten positiven Szenario mit einem moderaten Wirtschafts- (plus zwei Prozent) und Beschäftigungswachstum (plus 0,5 Prozent) bleiben sollte“, so Helge Scheunemann, Leiter Research bei JLL Deutschland. An den Leerstandsvolumina werde sich nicht viel ändern.
Dem nachlassenden Expansionsdrang der Büromieter stünden im Vergleich zu 2010 teilweise deutlich reduzierte Neubauaktivitäten im laufenden und im kommenden Jahr gegenüber. Das Interesse der Nutzer bleibe fokussiert auf Flächen mit hoher Ausstattungsqualität in zentralen Lagen. 2011 werde dies für einen Anstieg der Mietpreise im Spitzensegment in den deutschen Märkten im Schnitt von mehr als vier Prozent sorgen. „Voraussichtlich abgeschwächt wird sich das Mietpreiswachstum allerdings im nächsten Jahr zeigen. In einzelnen Märkten würden die Mieten sich auf dem Niveau von 2011 einpendeln“, prognostiziert Scheunemann. (te)
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