Vorrangig besicherte Kredite (senior debt) sind nach den Umfrageergebnissen nach wie vor für einen Großteil der Geldgeber (46 Prozent) die bevorzugte Kreditstruktur, obwohl der Anteil in den vergangenen zwölf Monaten deutlich höher war (57 Prozent).
Diese Verschiebung führe zu einem Anstieg bei den Mezzanine-Finanzierungen und verlängerte erstrangige Finanzierungen (stretched senior). Letztere würden aktuell von 20 Prozent der Befragten bevorzugt,im Jahr zuvor seien es zehn Prozent gewesen.
Sinkender Beleihungsauslauf
In London sind die Margen laut Cushman & Wakefield innerhalb von zwölf Monaten von 157 auf 221 Basispunkte gestiegen, der Loan-to-Value Ratio (Beleihungsauslauf; LTV) ist von 63 auf 62 Prozent gefallen).
In Frankfurt am Main hätten die Margen von 139 auf aktuell 214 Basispunkte zugenommen, damit sei das Kreditrisiko von 64 auf 60 Prozent gefallen. In Paris hätten die Margen von 138 auf 169 Basispunkte zugelegt, der LTV sei ebenfalls von 64 auf 60 Prozent gefallen.
James Spencer-Jones, Head of EMEA Structured Finance bei Cushman & Wakefield, sagt: „Das Gesamtbild zeigt, dass die Geldgeber Vorsicht an den Tag legen. Dies gilt insbesondere für Nicht-Core-Immobilien, bei denen die Geldgeber selektiver bei der Geldvergabe vorgehen und ihr Hauptaugenmerk auf die Tilgung und den Exit Value legen.“
Nigel Almond, Head of EMEA Capital Markets Research bei Cushman & Wakefield, fügt hinzu: „In den meisten Märkten ist der LTV ein bis zwei Prozentpunkte unter dem Stand vom Vorjahr und ist damit historisch gesehen auf einem niedrigen Niveau. In den meisten europäischen Städten liegt der LTV bei etwa 60 Prozent. Der regulatorische Druck wirkt weiterhin als Hemmschuh auf dem Markt. Derzeit ist keine Trendwende in Richtung Risikobereitschaft in Sicht, was noch vor zehn Jahren der Fall war.“ (kl)
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