Die griechische Regierung hat die Gläubiger des Landes im Euroraum in einem Brief gebeten, Hilfsgelder für weitere sechs Monate zur Verfügung zu stellen. Jeroen Dijsselbloem, der Vorsitzende der Eurogruppe, bestätigte per Twitter, dass der Antrag eingegangen sei. Vertreter des Euroraums wollen den griechischen Vorschlag am heutigen Donnerstag bewerten.
Falls sie die Möglichkeit einer Einigung sehen, werden die Finanzminister des Euroraums den Vorschlag am Freitag diskutieren. Während Kommissionssprecher Margaritis Schinas von einem „positiven Zeichen“ sprach, das den Weg für einen vernünftigen Kompromiss ebnen könne, erklärte Martin Jäger, der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, der Brief aus Athen sei „kein substanzieller Lösungsvorschlag.“
Keine Erfüllung der Anforderungen
Er ziele auf eine Brückenfinanzierung, ohne die Anforderungen des Programms zu erfüllen. Der griechische Staat und seine Banken haben praktisch keinen Marktzugang mehr und bleiben nur dank verlängerter Notfallhilfen der Mitgliedsstaaten des Euroraums und der Europäischen Zentralbank handlungsfähig.
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Kompromissversuche bislang erfolglos
Die Hilfen sind an Sparauflagen gebunden, die die neue griechische Regierung unter Führung von Alexis Tsipras ablehnt. Zwei Versuche, einen Kompromiss zu erreichen, sind in den vergangenen zehn Tagen erfolglos geblieben.
Quelle: Bloomberg
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