DFR: Trübe Aussichten auf dem Schiffsmarkt

Nach Angaben des Hamburger Analysehauses Deutsche Fonds Research (DFR) bringt auch das dritte Quartal 2013 keine Besserung auf dem Schiffsmarkt. Demnach bestehen in allen Segmenten deutliche Überkapazitäten.

Auch das dritte Quartal hat laut DFR in keinem Segment des Schiffsmarkts eine wesentliche Verbesserung mit sich gebracht.

Laut DFR ist weiterhin zu viel Tonnage im Markt. Die Hoffnung auf einen schnellen Abbau der Überkapazitäten werde durch volle Orderbücher gedämpft. Auch die Entwicklung der Weltwirtschaft lasse für die nächsten zwei Jahre keine Entspannung erkennen.

Erst ab 2016 erwarten Experten demnach wieder ein deutliches Wachstum, das dann auch zu einer besseren Auslastung der Schiffe führen wird. Neue Schiffsfonds werden laut DFR kaum vor Ende 2015 aufgelegt werden.

Kein neuer Schiffsfonds vor Ende 2015

Das verhaltene Wirtschaftswachstum, die bestehenden Überkapazitäten bei vollen Orderbüchern und dementsprechend niedrige Charterraten sind laut DFR die Hauptgründe dafür, dass für die nächsten beiden Jahre kaum mit Neuemissionen von Schiffsfonds gerechnet wird. Die Skepsis der Anleger trage ihr Übriges dazu bei.

Auch das neue Kapitalanlagegesetzbuch habe die Stagnation des Markte noch verstärkt. „Einige Initiatoren werden sich den neuen regulatorischen Herausforderungen erst dann stellen, wenn es eine Aussicht auf neue Projekte gibt. Bis dato ruht der Geschäftsbetrieb“, so  DFR-Geschäftsführer Nils Lorentzen. Zudem werden demnach bestehende Fondsstrukturen wahrscheinlich eher aufgelöst. Das betreffe nicht nur notleidende, sondern auch „werthaltige“ Fonds.

Keine Veränderung auf den Schiffsmärkten

Das dritte Quartal hat laut DFR in keinem Segment eine wesentliche Änderung mit sich gebracht. Die langersehnte Markterholung lasse weiter auf sich warten, damit verbunden auch die Verbesserung der Charterraten. Am besten sieht es demnach noch bei Bulk Carriern und – mit Abstrichen – bei den Tankern aus. Beide Segmente seien zugleich auch die am stärksten von Schiffskäufern nachgefragten Segmente. Auf sie entfallen zusammen gut 82 Prozent der Transaktionen.

Bei den Containerschiffen verharren die Charterraten nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau, so DFR. Die Raten für Schiffe zwischen 725 und 3.500 TEU liegen demnach seit fast zwei Jahren auf annähernd gleicher Höhe. Mit einem Aufschwung sei nicht vor 2015 zu rechnen. Der Bulkermarkt erscheine etwas interessanter – voll allem der Rohstoffhunger Chinas könnte hier laut DFR für eine spürbare Erholung sorgen.

Capesize-Bulker konnten demnach in den vergangenen drei Monaten ihre Einnahmen um bis zu 46 Prozent steigern. Bei den Tankern habe sich die Schere zwischen groß und klein weiter geöffnet, von Kostendeckung könne bei den wenigsten Klassen die Rede sein. Viele erwirtschaften demnach noch nicht mal ihre Betriebskosten. Laut DFR drohen auf dem Fondsmarkt weitere Sanierungen, Verkäufe oder gar Insolvenzen. (jb)

Foto: Shutterstock

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