„Diskussion über die Angleichung der Ostrenten noch nicht beendet“

Klaus Morgenstern vor dem Hintergrund der Reichstags-Kuppel
Foto: DIA
Klaus Morgenstern, Sprecher des DIA

Die Angleichung der Ost- und Westrenten ist ein wichtiger Faktor für den Zusammenhalt in Deutschland: Davon sind mit 62 Prozent fast zwei Drittel der Bürger des Landes überzeugt. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Der Härtefallfonds genügt vielen nicht.

Am deutlichsten ist die Zustimmung unter den Ostdeutschen (79 Prozent), deren Renten davon vor allem betroffen sind. Befragte aus dem Westen Deutschlands sind zwar auch mehrheitlich dafür (56 Prozent), finden die Angleichung aber deutlich häufiger nicht wichtig (23 Prozent im Westen zu 9 Prozent im Osten).

Die Einrichtung des Härtefallfonds, der zur Rentenangleichung beitragen soll, sieht eine Mehrheit allerdings noch nicht als ausreichend an. Statt einer Einmalzahlung von 2.500 Euro für lediglich sozial Bedürftige sollten die kompletten Rentenansprüche der Betroffenen ausgeglichen werden. Dafür plädiert die Hälfte der Befragten. Doch nicht in den Altersgruppen, die bereits Rente beziehen, tritt diese Forderung am häufigsten auf, sondern bei den 40- bis 49-Jährigen. Diese Altersgruppe ist selbst von der Überführung der Renten ins bundesdeutsche System gar nicht betroffen. Sie hat nach Einschätzung des DIA wohl eher ihre Elterngeneration im Blick.

„Mit dem Beschluss zur Einrichtung des Härtefallfonds ist die Diskussion über die Anerkennung und Angleichung der Ostrenten noch nicht beendet“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Offen sei nämlich noch, ob und in welchem Umfang sich die Bundesländer an der Finanzierung beteiligen. An der repräsentativen Erhebung nahmen 2.006 Personen aus Deutschland ab 18 Jahren teil.

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