DIA-Studie: Wie sich kapitalgedeckte Altersvorsorge erfolgreich verbreitet

Schweiz
Foto: PantherMedia/swisshippo
Bei einer Volksabstimmung hatten die Schweizer dafür gestimmt, dass Rentner künftig eine 13. Monatsrente pro Jahr erhalten.

In einer Studie ist das Institut für Wirtschaft und Gesellschaft (IWG) im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) der Frage nachgegangen, welche Erfahrungen in anderen Rentensystemen mit Fondsanlagen gesammelt wurden. Die Ergebnisse im Überblick.

In Schweden machte laut Studie eine breite Bevölkerung bereits seit den 1960er Jahren Erfahrungen mit kapitalgedeckter Vorsorge. Daher gehe sie Beobachtern zufolge auch entspannter mit Kursausschlägen um. So habe es zum Beispiel in der Finanzkrise 2008/2009 kaum Panik gegeben. Zusätzlich habe der Staat mit steuerlichen Maßnahmen Reduktionen der Rente entgegengewirkt. Schweden besitze neben der umlagefinanzierten Einkommensrente die sogenannte Prämienrente, in die 2,5 Prozent der Beitragsbemessung fließen. Dieser Beitragsteil werde komplett in Aktien und Anleihen investiert. Dafür stünden mehr als 100 Fonds und der staatliche Fonds AP 7 zur Auswahl. Letzterer komme zum Einsatz, sofern der Beitragszahler keinen der zugelassenen Investmentfonds privater Anbieter wählt. 


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In den Niederlanden trägt die kapitalgedeckte betriebliche Altersversorgung laut Studie mehr zu den Alterseinkünften bei als die staatliche Rente. Die meisten Versorgungssysteme seien vereinbarte Rentenzusagen (Fachbegriff: Defined Benefit). Diese könnten allerdings bei ungünstiger Kapitalmarktentwicklung angepasst werden. „Das Beispiel Niederlande zeigt zugleich, wie wichtig es ist, dass bei Renten, die wegen der Zins- oder Kursentwicklung schwanken können, von Beginn an mit offenen Karten gespielt wird. So führten in der Vergangenheit bereits kleine Rentenkürzungen zu Vertrauensverlusten“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. Der niederländische Gesetzgeber habe darauf reagiert, indem die Pensionskassen größeren Spielraum erhielten, bei vorübergehenden Unterdeckungen nicht sofort Anpassungen vornehmen zu müssen.

In der Schweiz gibt es laut Studie eine jahrzehntelange Erfahrung mit kapitalgedeckter betrieblicher und privater Altersvorsorge. Für Letztere könne das Vorsorgekapital mit staatlicher Förderung auf Sparkonten oder in Fonds angelegt werden. Durch die lange Niedrigzinsphase in der jüngeren Vergangenheit seien Fonds immer beliebter geworden. Der Gesetzgeber habe ein großes Maß an Transparenz und Vergleichbarkeit bei Kosten und Rendite organisiert. Die Umsetzung überlasse er aber vollständig dem Privatmarkt. 

Fazit des DIA: Ein stabiler gesetzlicher Rahmen, langjährig gewachsene Erfahrungen mit Investments und Transparenz seien die Grundlage für eine erfolgreiche Verbreitung von kapitalgedeckten Alterssicherungssystemen.

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