Übergewicht und Diabetes zählen international zu den wichtigsten medizinischen Herausforderungen der Gegenwart. Die Anzahl an Betroffenen wächst stetig und somit auch der Bedarf an Behandlungen und Produkten.
Diabetologen sprechen von einem „Diabetes-Tsunami“, der fast alle Länder betreffen wird:
Diabetes und Adipositasimmer treten immer häufiger auf
Laut aktuellen Schätzungen leiden 425 Millionen Erwachsene zwischen 20 und 79 Jahren an Diabetes. Bis 2045 soll die Anzahl der Betroffenen auf über 629 Millionen steigen. Dabei sind über 50 Prozent der Diabetiker weltweit noch gar nicht diagnostiziert – und nur 6 Prozent aller Diabetiker werden aktuell leitliniengerecht behandelt bzw. liegen mit ihren Blutzuckerwerten im Zielbereich.
Während über die Hälfte der europäischen Bevölkerung übergewichtig ist, sind es in Nordamerika bereits 74 Prozent der Bevölkerung. Besonders in jungen Jahren ist der Gewichtsunterschied sehr hoch:
In den USA wiegt der durchschnittliche 20-39-Jährige 89 kg – in Deutschland hingegen nur 83 kg. Dabei sind deutsche Männer durchschnittlich auch 2 cm größer als Männer in den USA.
Insgesamt leiden heute etwa 650 Millionen Menschen an Adipositas. Die Erfahrung zeigt, dass allein die Änderung des Lebensstils, wie Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität, in den wenigsten Fällen eine dauerhafte, stabile Gewichtsreduktion bewirken können (sogenannter Jo-Jo-Effekt).
Mehr Bedarf an medikamentösen Behandlungen und digitalisierten Produkten
Aus diesem Grund wurden immer wieder medikamentöse Behandlungsstrategien entwickelt, die teils zwar erfolgreich waren, aber vielfach wegen ihrer Nebenwirkungen abgesetzt bzw. sogar vom Markt genommen wurden.
Seit neuerem gibt es nun aber effektive Medikamente, die teils bereits seit Jahren aus der Diabetologie bekannt sind. Dazu gehören beispielsweise Medikamente von Novo Nordisk, die in ein begleitendes Online-Coaching-Programm eingebunden sind.
Aktuell werden nur rund 13 Millionen Menschen, also gerade mal 2 Prozent aller Übergewichtigen, mit Medikamenten behandelt. Die WHO hat zwar Adipositas offiziell als chronische Erkrankung anerkannt, und die Adipositas-Chirurgie ist auch eine Leistung des öffentlichen Gesundheitssystems – aber Medikamente werden in der Regel nicht erstattet.
Kostenträger verhalten sich ambivalent
Dies wiegt umso schwerer als von einer Dauerbehandlung ausgegangen werden muss. Erschwerend hinzu kommt, dass adipöse Erwachsene 42 Prozent mehr für direkte Gesundheitskosten ausgeben als Erwachsene, die ein Normgewicht haben.
Die Gesundheitskosten pro Kopf für schwerst- oder krankhaft-fettleibige Erwachsene sind sogar 81 Prozent höher als für Erwachsene mit Normgewicht.
Die Kostenträger medizinischer Behandlungen verhalten sich ambivalent: Einerseits verhindern frühzeitige und effektive Behandlungen von Adipositas und/oder Diabetes Folgeerkrankungen, die mit weiteren, oftmals hohen Behandlungskosten verbunden sind.
Andererseits führt die deutliche Zunahme an behandlungspflichtigen Menschen zu einer finanziellen Belastung der Kostenträger, die durch einen immer größeren (Preis-)Druck auf die forschende pharmazeutische Industrie und Verordnungsreglementierungen gesenkt werden soll.
Seite 2: Folgeerkrankungen sind enorm