Tag 2: Die Babyboomer- Zielgruppe mit Potenzial
Mit einer Diskussion über den demografischen Wandel und die neue Zielgruppe der Babyboomer startete der zweite Veranstaltungstag. Die Diskussionsrunde „Babyboomer im Fokus“ rund um die Babyboomer-Generation bot spannende Einblicke in die Chancen eines Wachstumsmarktes, zeigte gleichzeitig aber auch auf, wo die vertrieblichen Herausforderungen bei dieser Zielgruppe liegen.
Moderiert vom Leiter des persönlichen Vertriebs, Maximilian Buddecke, diskutieren Vertriebsvorstand Martin Gräfer, der Produktmanager und Aktuar Karol Musialik und die auf die Zielgruppe spezialisierten Altervorsorgeexperten Doris Hünsch, Landsberg, und Johann Weber, Koblenz, über die Besonderheiten der Generation, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurde und die aktuell eine „demografische Welle“ in den Ruhestand schickt. Mehr als zehn Millionen Menschen werden bis 2032 in den Ruhestand gehen – eine einzigartige Zielgruppe für die Versicherungs- und Finanzberatung, so Buddecke in seiner Anmoderation.
Herausforderungen und Bedürfnisse
Die Teilnehmer betonten, dass die Babyboomer heute aktiver, gesünder und finanziell stabiler sind als frühere Generationen. Weber prägte den Begriff „Rentner im Unruhezustand“ und hob hervor, dass finanzielle Sicherheit, geistige Fitness und der Wunsch nach Unabhängigkeit im eigenen Zuhause zentrale Anliegen dieser Generation sind.
Gleichzeitig wird die finanzielle Planung komplexer: Viele Babyboomer hinterfragen ihre bisherigen Vorsorgeentscheidungen, etwa ob das eigene Haus wirklich als Altersvorsorge ausreicht.
Ganzheitlicher Beratungssansatz
Doris Hünsch und Martin Gräfer betonten die Bedeutung einer individuellen Ansprache und einer umfassenden Beratung für die aufgeklärte Zielgruppe. Hünsch hob hervor, dass sich der Fokus von einer reinen Produktorientierung hin zu einer ganzheitlichen Beratung verschieben müsse, bei der auch Themen wie Pflegeabsicherung, Erbschaften und die finanzielle Versorgung des Partners berücksichtigt werden.
Die Generation Babyboomer verfüge häufig über Vermögen und steht vor Entscheidungen wie der optimalen Nutzung von Erbschaften, der Steuerplanung oder der Liquiditätsanlage, so die Expertin.
Gräfer unterstrich, dass diese Zielgruppe oft falsch beraten wird: „Die Menschen brauchen Impulse und eine Beratung, die über Standardprodukte hinausgeht.“ Mit einem Marktvolumen von 400 Millionen Euro an bevorstehenden Auszahlungen bei auslaufenden Lebensversicherungen allein bei der Bayerischen biete die Zielgruppe enorme Möglichkeiten. Gleichzeitig liege die Wideranlagequote bei ablaufenden Lebenspolicen gerade einmal bei fünf Prozent.
Die Zielgruppe ist das neue Gold
Ein zentraler Punkt der Diskussion war die richtige Ansprache der Babyboomer. Hünsch empfahl eine generationenübergreifende Beratung, bei der auch die jüngeren Berater einbezogen werden. Weber schlug vor, durch „Situationsanalysen“ das Bewusstsein für zukünftige Herausforderungen zu schaffen, etwa für Pflegekosten oder die Renovierung des Eigenheims.
Dass Babyboomer sind nicht nur eine spannende Zielgruppe, sondern auch eine mit großem Beratungsbedarf, seien, darin war sich die Diskussionsrunde einig.
Wie Gräfer abschließend betonte: „Diese Zielgruppe ist das neue Gold. Wartet nicht auf Workshops oder Produkte – geht auf die Menschen zu. Sie sind dankbar für eine gute Beratung.“ Die Diskussion machte deutlich, dass Berater durch maßgeschneiderte Ansätze und eine vorausschauende Planung Vertrauen schaffen und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich sein können.
Seite 4: Cordula Vis Paulus und die Gender Pension Gap