Die drei größten Herausforderungen für Vermögensverwalter

Die Assetmanagement-Branche steht vor drei großen Problemen. Unternehmen werden sich stark verändern müssen, um bestehen zu können. Der folgende Artikel fasst zusammen, was die Branche erwartet und wie sie reagieren sollte. Gastbeitrag von Philippe Ithurbide, Amundi

Immer mehr Versicherungen bieten auch Produkte ohne klassische Garantieversprechen oder in abgespeckter Form an.
Assetmanager werden in den kommenden Jahren vor mehr als einem Fragezeichen stehen.

Die Vermögensverwaltungsbranche steht vor drei Herausforderungen: einem neuen Umfeld, Megatrends und der Disruption

Erstens: Neues Umfeld

Die Welt der Assetmanager hat sich geändert: Der Wettbewerbsdruck nimmt zwischen immer größeren Akteuren zu. Hinzu kommen neue Akteure wie Staatsfonds und Pensionsfonds, das Niedrigzinsumfeld und die Regulatorik, die sich weltweit verändert hat.

Zweitens: Entstehung von Megatrends

Wie begegnet man den demographischen Herausforderungen, dem Klimawandel und technologischen Innovationen? Wie berücksichtigt man soziale, ethische und verhaltensbezogene Werte?

In Megatrends zu investieren, hat mehrere Vorteile: Es ist ein guter Weg, um in zukünftige Gewinner zu investieren, stagnierenden Themen und langsamem Wachstum auszuweichen sowie zyklische Faktoren zu vermeiden, sich aber gleichzeitig Trends und Themen stärker auszusetzen. In Megatrends zu investieren bedeutet, dort zu investieren, wo das Eingehen von Risiken belohnt wird, das führt zu einem guten Rendite-Risiko-Verhältnis.

Drittens: Disruption

Wie werden „Watsonisation“ (die Entwicklung des kognitiven Rechnens), „Googlisation“ (die Verfügbarkeit eines größeren Datenvolumens), „Amazonisation“ (die Macht der Plattformen), „Uberisation“ (das Ausbrüten neuer Geschäftsmodelle) und „Twitterisation“ (das Handeln in einer zunehmend vernetzten und kollaborativen Welt) die Asset-Management-Industrie umgestalten?

73 Prozent der amerikanischen CEOs von Vermögensverwaltern –weltweit sind es 61 Prozent – denken, dass sich ihre Industrie in den nächsten fünf Jahren disruptiv verändern wird. Die Befragten gehen davon aus, dass das Portfoliomanagement als kognitive Datenverarbeitung neu definiert wird.

Big Data für sich nutzen

Neue Analysen werden Daten und statistische Methoden viel stärker nutzen. Künstliche Intelligenz, Big Data und Plattformen werden Geschäftsmodelle und Distributionswege verändern.

Big Data ermöglicht es Assetmanagern aber auch, drei Dinge zu verbessern: das Wissen ihrer Investoren, das Wissen über Investoren und den Austausch mit ihnen. Unternehmen, die es schaffen, in Infrastruktur und Innovation zu investieren, werden Wettbewerbsvorteile haben und schwer einzuholen sein.

Wichtiger im Wettbewerb der Assetmanager wird auch die Qualität von Transaktionen und Handelsplattformen. Durch die Blockchain-Technologie werden Intermediäre überflüssig und Transaktionen zuverlässiger, schneller, transparenter und kostengünstiger.

Was die Blockchain-Technologie ändert

Wie kann man Geschäftsmodelle anpassen und in einem solchen, sich ständig wandelnden, Umfeld effizient und profitabel überleben? Assetmanager brauchen Angestellte, die für das neue Umfeld qualifiziert sind wie Datenspezialisten und Entwickler von Algorithmen.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben und von den neuen Möglichkeiten zu profitieren, müssen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle überdenken, leicht umzusetzende Verbesserungen werden nicht genügen. Vermögensverwalter sind von Disruption betroffen. Veränderte Denkweisen, Mentalität und Unternehmensführung sind die Schlüssel zum zukünftigen Erfolg.

Philippe Ithurbide ist Global Head of Reserach bei Amundi

Foto: Shutterstock

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