Die drei Wachstum-Champions aus den Emerging Markets

China: kein nachhaltiges Wachstum durch Anreize

Dem Reich der Mitte ist es gelungen, die Wachstumsdynamik von Antrieb durch Investitionen auf Antrieb durch Konsum umzustellen. Der IWF erwartet in diesem Jahr für China ein Wirtschaftswachstum von etwa 6,5 Prozent, das 2017 auf etwa 6,2 Prozent zurückgeht. Die Entwicklung wird in letzter Zeit, wie in Indien, durch eine kräftige Steigerung des Konsums vorangetrieben.

Aber der grundlegende Unterschied besteht darin, dass das hohe Wirtschaftswachstum in China weiterhin maßgeblich von Investitionen abhängt, die aufgrund finanzpolitischer Anreize der Regierung geschaffen werden. Die chinesische Regierung hat Initiativen gestartet, die insbesondere den Immobilienmarkt und öffentliche Investitionen in die Infrastruktur anregen sollen. Diese kreditpolitischen Maßnahmen sind den Banken des Landes, die dem Staat selbst gehören, zugutegekommen.

Aber diese Zuwachsraten sind nicht nachhaltig und werden sinken. Die große Frage ist, wie schnell und wann. Während das chinesische Wirtschaftswachstum nach wie vor stark ist, zeigt der Aktienmarkt ein anderes Bild: Der MSCI China ist seit Anfang dieses Jahres um 0,1 Prozent gefallen, während der MSCI Emerging Markets um 11,0 Prozent zugelegt hat.

Vietnam: Profiteur von ausländischen Investitionen

Vietnam hat ein kräftiges Wirtschaftswachstum verzeichnet – wenn auch von einem niedrigeren Ausgangspunkt als Indien. In der letzten Zeit ist es Vietnam gelungen, viele Direktinvestitionen aus dem Ausland zu erhalten. Sie stammen vor allem aus Korea, China, Japan und Indonesien. Die Wirtschaft profitiert von diesen ausländischen Mittelzuflüssen, die vor allem bei der Industrieproduktion, dem Arbeitsmarkt und dem Privatverbrauch für Zuwächse gesorgt haben.

Der IWF rechnet damit, dass die Wirtschaft des Landes sowohl in diesem Jahr als auch 2017 um 6,3 Prozent zulegt. Andererseits ist der tonangebende Aktienindex des Landes, der MSCI Vietnam, seit Beginn des Jahres um 4,0 Prozent gefallen und somit deutlich schwächer als der Gesamtindex für die Emerging Markets. (tr)

Foto: Danske Invest

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