Wie sieht es bei so einem Berufsprofil eigentlich mit der Absicherung der Arbeitskraft aus? Den Beruf Queen haben wir offen gestanden gar nicht für unsere Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) gelistet. Man könnte ihr eine andere Form der Absicherung vorschlagen: Eine Grundfähigkeitsversicherung zum Beispiel.
Wenn hier Fähigkeiten wie Sehen, Gehen oder Sprechen wegfallen – alles unabdingbar für den Job der Queen – zahlt der Versicherer eine Rente. Als Elizabeth 2003 eine Knie-OP hatte, die zum Glück auch wieder gut verheilte, hatten wir den ersten Tarif dieser Art drei Jahre vorher als Pionier im deutschen Markt eingeführt. Heute erfreuen sich solche Produktlösungen großer Beliebtheit und sind wohl nicht mehr wegzudenken.
Wenn es aber eine BU für den Full-Time-Job Königin sein soll, müsste man wohl mehrere Berufe auf einmal betrachten. Während des zweiten Weltkriegs hat Queen Elizabeth sich zur Automechanikerin ausbilden lassen. Aber auch wenn man ihr heutiges Tätigkeitsprofil anschaut: Trotz Führungsposition ist es mit einem Schreibtischjob mit 90 Prozent Bürotätigkeit nicht getan: Ständige Reisen, Repräsentieren, Staatsempfänge – immer Lächeln, sich weder in der Kutsche noch beim offiziellen Dinner irgendwo anlehnen. Körper-Einsatz kommt durchaus vor!
Wie sieht es mit der Work-Life-Balance oder zur Erholung mit Mitarbeiter-Wellbeing und Zeit für sich selber aus? Vergessen Sie’s! Ihr Job ist sogar gefährlich: Zu Beginn der 80er Jahre wurde bei der Militärparade „Trooping the color“ ein Schuss auf sie abgefeuert. Sie duckte sich nur und ritt dann einfach weiter. Hinzu kommen große psychische Belastungen: Denn Nerven wie Drahtseile braucht die Queen nicht nur für den innerfamiliären Stress mit ihren Schwiegertöchtern, sondern auch im Umgang mit der jeweiligen politischen Führungsriege, wie turbulente Jahre von der eisernen Lady bis zum Brexit zeigen.
Der Wert ihrer Arbeitskraft sprengt den Biometrierechner
Was wäre also, wenn sie ihre Aufgaben tatsächlich nicht mehr ausüben könnte? Die Nachfolgeregelung kann man in der Presse nachlesen. Prince Charles verharrt seit Jahrzehnten in der Wartestellung und ist selbst schon im Rentenalter. Auch wenn diese Frage längst geklärt ist, geht es hier offensichtlich um mehr: Es geht um den Dienst an der eigenen Nation. Wir BU-Versicherer rechnen öfter mal aus, wie viel ein Mensch im Laufe eines Lebens verdient – was seine Arbeitskraft also wert ist.
Hierfür haben wir einen Biometrie-Rechner auf den Canada Life-Seiten. Da käme für die Queen ein erkleckliches Sümmchen zusammen: Laut BBC betrug der Sovereign Grant – so heißt das Gehalt der Queen – 85,9 Millionen Britische Pfund allein fürs Finanzjahr 2020/2021. Würde man dies auf 70 Dienstjahre + noch ein paar dazu hochrechnen, läge man bei über sieben Milliarden Euro.
Es bleibt festzuhalten, dass die Monarchin trotz aller Widernisse den Alltag im Buckingham Palace und der auch als „The Firm“ bezeichneten Royal Family mit einer herausragenden Konstitution meistert: Sie sagt nur äußerst ungern und selten Termine ab. Auch wenn der Prunk des Königshauses öfters Kritik erntet, sind ihr Dienstwille und ihre Disziplin weithin anerkannt und machen ihre Lebensarbeit glaubwürdig.
Ich wünsche der Queen zu ihrem Dienstjubiläum alles Gute!
Markus Drews ist CEO von Canada Life Deutschland