Die Fauser-Kolumne: „Flexibel statt standardisiert“

Foto: Ergo
Die Flexibilität ist besonders in unsicheren und wirtschaftlich herausfordernden Zeiten entscheidend.

Eine flexible Altersvorsorge, die auf unvorhergesehene Lebensereignisse reagieren kann, ist in der heutigen, schnelllebigen Welt unverzichtbar. Individuelle Lebensentwürfe lassen sich mit standardisierten Produkten nicht umfassend absichern. Daher ist es wichtig, dass sich die Altersvorsorge der Lebensrealität anpasst – und nicht umgekehrt. Die Kolumne von Ergo-Vorsorge Leben CEO Michael Fauser.

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Das Leben ist nicht planbar. Was nach einer Binsenweisheit klingt, hat konkrete Auswirkungen auf die Altersvorsorge der Menschen. Denn die gesellschaftlichen Entwicklungen sind heute so dynamisch, die Lebensentwürfe so vielfältig, die Arbeitswelt so chancenreich, dass Brüche, Umorientierungen und Neuanfänge, gerade in Bezug auf die Erwerbsbiografie, heute normal sind.

Nur eines bleibt dabei sicher: Die gesetzliche Rente wird für ein auskömmliches Leben ohne finanzielle Sorgen im Ruhestand nicht ausreichen. Daher kommt der privaten Altersvorsorge für die Sicherung des eigenen Lebensstandards im Alter eine unverzichtbare Schlüsselrolle zu. Sie muss dabei aber so gestaltet sein, dass sie sich einfach an die individuellen Lebensentwürfe der Menschen anpassen lässt, um flexibel auf ungeplante Ereignisse reagieren zu können.

Die Flexibilität ist besonders in unsicheren und wirtschaftlich herausfordernden Zeiten entscheidend. Sie ist ein wichtiges Argument, um die Menschen von der Bedeutung einer privaten Altersvorsorge für die eigene finanzielle Unabhängigkeit im Alter zu überzeugen. Diese Überzeugungsarbeit ist dringend nötig, immer noch sorgt nur die Hälfte der Deutschen privat für das Alter vor, wie Zahlen des Ergo Risikoreports 2022 zeigen. Daher ist es dringend geboten, die Menschen von den Vorteilen einer flexibel gestaltbaren privaten Altersvorsorge zu überzeugen.

Beitragszahlungen an finanzielle Möglichkeiten anpassen

Flexibel gestalten lässt sich im Rahmen der Altersvorsorge vieles. Besonders die Beitragszahlungen bieten sich als Hebel an, um Versicherten die Möglichkeit zu geben, auf ungeplante Ereignisse zu reagieren. Sie sollten folglich die Möglichkeit haben, die Beiträge ihrer privaten Altersvorsorge jederzeit erhöhen, senken oder aussetzen zu können, entsprechend der finanziellen Möglichkeiten der Versicherten. Darüber hinaus sollte eine private Vorsorge heutzutage auch flexible Zuzahlungsmöglichkeiten mit einschließen.

Auch die Auszahlungsoptionen lassen sich im Sinne der Versicherten flexibel festlegen. Sie sollten individuell entscheiden können, ob sie ihr angespartes Kapital als lebenslange Rente, oder einmalig ausgezahlt bekommen möchten. Auch eine Kombination aus beiden Optionen ist heutzutage möglich. Im Fokus steht dabei der persönliche Lebensentwurf, aber auch die finanzielle Situation der Versicherten zum Zeitpunkt des Rentenbeginns. Denn es sind letztendlich die Kunden, die am besten wissen, in welcher Höhe oder Frequenz sie im Ruhestand auf Kapitaleingänge angewiesen sind.

Rentenbeginn individuell festlegen

Neben Beiträgen und Auszahlungsoptionen können Versicherte auch den Zeitpunkt des Rentenbeginns individuell bestimmen. Dieser kann aber auch hinter das gesetzliche Renteneintrittsdatum verschoben werden. Bei Ergo zum Beispiel ist eine Vorverlegung auf frühestens 62 Jahre und spätestens 85 Jahre möglich.

Auch die Möglichkeit von Kapitalentnahmen vor oder nach Rentenbeginn lässt sich flexibel gestalten, ebenso wie das Ablaufmanagement. Denn die Entscheidung darüber, ob angesparte Guthaben vor Rentenbeginn umgeschichtet und mehr auf Sicherheit fokussiert werden soll, ist am besten bei den Versicherten aufgehoben. Sie sollten daher in Absprache mit ihrem Kundenberater das Ablaufmanagement so gestalten können, dass es zu ihrem persönlichen Risikoempfinden passt.

Flexibel statt standardisiert

Standardisierte Lösungen können nicht leisten, was Kunden sich von einer modernen, privaten Altersvorsorge wünschen – und auch zu Recht erwarten. Das Schicksal spielt den Menschen zuweilen einen Streich, im positiven, wie im negativen Sinne. Daher ist es so wichtig, dass sie sich darauf verlassen können, dass sich ihre Altersvorsorge problemlos auch ihrer Lebensrealität anpassen lässt.

Wir bei Ergo haben die Bedeutung flexibler Altersvorsorgeangebote bereits vor mehreren Jahren erkannt und das Produktsortiment entsprechend angepasst. Mit der Ergo Rente Balance bieten wir beispielsweise ein einzigartig flexibles Produkt. Dort können etwa Beiträge und Guthaben beliebig zwischen Fonds und dem sicheren Hafen des Deckungsstocks aufgeteilt und diese Aufteilung jederzeit flexibel geändert werden. Dies ist wichtig, weil nicht nur das Leben an sich unvorhersehbar ist, sondern auch die Entwicklung an den Kapitalmärkten.

Stichwort: steigende Zinsen. Zudem können Anlagen, die gestern noch unattraktiv erschienen, sich morgen schon viel besser entwickeln. Der Kunde muss daher die Möglichkeit haben, mit seinen Investitionen flexibel auf diese Entwicklungen reagieren zu können.

Flexiblen Produkten gehört die Zukunft

Um die private Altersvorsorge langfristig zu stärken sollte die Versicherungsbranche konsequent auf das Thema Flexibilität in der Altersvorsorge setzen und die Vorzüge für die Kunden offensiv nach außen tragen. Nur so lassen sich mögliche Vorurteile in Bezug auf die Vorsorge abbauen, gerade im Kontext möglicher persönlicher finanzieller Herausforderungen, und aufzeigen, dass private Altersvorsorge flexibel auf unterschiedliche Lebenssituationen reagieren kann. Was die Zukunft der Altersvorsorge angeht, geht der Trend eindeutig in Richtung flexibler Produkte.

Autor: Michael Fauser, Vorsitzender des Vorstands der Ergo Vorsorge Lebensversicherung AG

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments