Die Fed lockert die Zügel

In dem Niedrigzinsumfeld, dass seit der globalen Finanzkrise vorherrschte, sind viele Investoren in riskantere Anlageklassen gedrängt, weil sie mit sicheren Anlageformen keine auskömmliche Rendite mehr erzielen konnten. Diese Umschichtungen wurden in den USA zumindest im vergangenen Jahr wieder rückgängig gemacht, weil die kurzfristigen sicheren Zinsen auf knapp 2,5 Prozent angestiegen waren.

Investoren haben sich vor diesem Hintergrund gefragt: Warum soll ich mein Geld in Anlageklassen tragen, die mir eine Rendite von vielleicht fünf Prozent versprechen, aber gleichzeitig eine Volatilität von fünf oder sechs Prozent aufweisen, wenn ich über Festgeld auch eine sichere Anlage ohne Schwankungen zu einer Rendite von 2,5 Prozent erwerben kann?

Diese Frage gewann mit jedem Zinsschritt der Fed an Relevanz, zumal weitere Anhebungen ja in Aussicht gestellt wurden. Dies war einer der Gründe für die Mittelabflüsse aus Unternehmensanleihen und Schwellenländern im vergangenen Jahr.

Höherverzinsliche Alternativen stärker im Blick

Da sich jetzt jedoch abzeichnet, dass die sicheren Zinsen in den USA nicht mehr stetig weiter ansteigen werden, rückt die Attraktivität höherverzinslicher Alternativen wieder stärker ins Bewusstsein der Anleger. Daher könnte 2019 ein gutes Jahr für Unternehmensanleihen und auch für die Anleihen von Schwellenländern werden. Die Fed lässt die Zügel etwas lockerer, die US-Konjunktur wird daher nicht vollkommen erlahmen und etwas riskantere Anlageklassen könnten sich wieder erfreulich entwickeln.

Autor Christian Kopf ist Leiter Rentenfondsmanagement bei Union Investment.

Foto: Union Investment

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