Statt das Angebot der Hausbank für die Anschlussfinanzierung ohne weitere Prüfung anzunehmen, sollten Immobilienbesitzer sich über die günstigeren Alternativen informieren. Dafür sollten sie sich die folgenden fünf Fragen stellen.
Die niedrigen Bauzinsen nutzen denen, die eine Immobilie kaufen oder bauen. Doch auch Haus- und Wohnungsbesitzer können davon profitieren, denn sie benötigen meistens mehrere Finanzierungen, um ihre Immobilie vollständig abzuzahlen. Dr. Klein hat die wichtigsten Punkte zur optimalen Anschlussfinanzierung zusammengefasst.
1. Wer kann mit einer Anschlussfinanzierung sparen?
Läuft das bestehende Darlehen in den nächsten zwölf Monaten aus, würden sich die derzeit niedrigen Zinsen problemlos für die weitere Finanzierung nutzen lassen. Doch auch Immobilienbesitzer, deren Finanzierung schon länger als zehn Jahre läuft, können laut Dr. Klein von den günstigen Konditionen profitieren – selbst wenn damals eine wesentlich längere Zinsbindung vereinbart wurde.
Nutze man das Sonderkündigungsrecht, müsse man keine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen. „Es ist wichtig zu wissen, dass die Zehn-Jahres-Frist nicht mit dem Abschluss des Kreditvertrags beginnt, sondern erst mit der vollständigen Auszahlung der Darlehenssumme“, sagt Susanne Wolf, Spezialistin für Baufinanzierung in Lübeck.
„Vor allem, wenn ein Haus gebaut wurde, liegt dazwischen oft eine längere Zeit. Zudem muss der Kreditnehmer eine sechsmonatige Kündigungsfrist beachten“, sagt Wolf. All jene, deren Finanzierung noch bis zu fünf Jahre läuft, hätten ebenfalls die Möglichkeit, sich das jetzige Zinsniveau für die Anschlussfinanzierung in der weiten Zukunft festschreiben zu lassen.
2. Welche Arten der Anschlussfinanzierung gibt es?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten für die nächste Finanzierung. Die bequemste Form ist die Prolongation bei der aktuellen Bank.In der Regel mache die Hausbank drei Monate vor Ende der Zinsbindung ein Angebot, das ist allerdings oftmals nicht das beste. Viele Immobilienbesitzer würden sich daher für ein anderes Kreditinstitut entscheiden und ihr Darlehen umschulden.
Die nächste Option ist das Forward-Darlehen womit sich die derzeitigen Zinsen bis zu 66 Monate im Voraus sichern lassen. Der Darlehensbetrag werde hier nicht direkt nach Vertragsabschluss ausgezahlt, sondern erst nach einer bestimmten Vorlaufzeit. Mit dieser sogenannten Forward-Periode sichern sich Kreditnehmer gegen steigende Zinsen ab, sie zahlen allerdings auch einen Aufschlag.
„Für ein Forward-Darlehen, das in einem Jahr ausgezahlt werden soll, beträgt der Zinsaufschlag beispielsweise aktuell knapp 0,2 Prozentpunkte, mit einer Auszahlung in 66 Monaten kommt knapp ein Prozentprozent dazu. Eine Alternative für diejenigen, deren Zinsbindung nur noch etwa ein Jahr läuft, ist ein Darlehen mit späterer Auszahlung. Einige Institute berechnen dafür keine Bereitstellungszinsen. In der Regel bieten die Banken diese Option für maximal zwölf Monate an“, sagt Wolf.
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