Alleinstellungsmerkmal Nachhaltigkeit: Wenn sich Firmen für eine grüne betriebliche Altersversorgung entscheiden, ist die Bereitschaft zur nachhaltigen Vorsorge bei Mitarbeitern sehr hoch. Gottfried Baer, Geschäftsführer der Mehrwert Finanzberatung und Spezialist für nachhaltige Altersvorsorge, erklärt im Cash.-Interview, worauf Vermittler bei grüner bAV achten müssen und wie sie bei Arbeitgebern und Mitarbeitern punkten.
Sie setzen sich seit Jahren mit dem Thema auseinander. Bemerken Sie ein Umschwenken bei den Versicherern?
Baer: Das Umdenken hat begonnen. Ein paar Unternehmen setzen dieses Thema schon seit einigen Jahren gezielt um, andere beginnen, sich intensiv damit zu beschäftigen. Nachdem das Thema Umwelt in Form der Klimadebatte einen neuen Stellenwert im Bewusstsein eingenommen hat, spüren alle Mitspieler in der Versicherungsbranche dass ein „Weiter so wie bisher“ nicht mehr möglich ist.
Den Versicherern wird bewusst, dass sie sich den neuen Anforderungen und den Sichtweisen der Verbrauchern stellen und damit auch ihre eigene Investitionspolitik überdenken müssen.
Wie sieht die Entscheidung aus, wenn bAV-Kunden die Wahl zwischen konventionellen und grünen Tarifen haben?
Baer: Bei Unternehmen, die wir gerade in der Umsetzung begleiten, stellen wir fest, dass sich 75 Prozent der Mitarbeiter für grüne Tarife entscheiden und 25 Prozent für konventionelle Tarife, wenn beide zur Auswahl stehen.
In den Gesprächen hören wir immer wieder, dass Mitarbeiter ihr Geld lieber dort investieren, wo es neben Ertrag auch noch etwas Gutes für Gesellschaft und Umwelt tut. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Unternehmensverantwortlichen sich bewusst für eine grüne bAV entschieden und diese Überzeugung entsprechend in der Belegschaft kommuniziert haben.
Bis vor einiger Zeit waren es noch stärker die Jüngeren zwischen 20 und 40 Jahren. Mittlerweile dreht sich dies und wir erleben, dass sich auch vermehrt die über 40-Jährigen lieber für grüne Tarife entscheiden.