„Die letzte Meile bleibt entscheidend“

Im abschließenden Panel diskutierte Moderator Stefan Löwer mit Helmut Schulz-Jodexnis, Eric Romba, Norman Wirth (AfW) und Sascha Sommer (BIT Treuhand) über aktuelle Herausforderungen für Finanzdienstleister und Anbieter.

Sommer nannte als größte Herausforderungen die Wiederherstellung von Vertrauen bei Vermittlern und Kunden, eine sinnvolle Umsetzung der Regulierung und das Lösen der aktuellen Nachwuchsproblematik im Vertrieb. Positiv wertete er, dass viele Banken und freie Vertriebe vorhätten, 2016 wieder in den Bereich AIFs einzusteigen.

Aufklärungskampagne erforderlich

Schulz-Jodexnis wies auf den Imageverlust der gesamten Branche hin, der durch Betrüger und „schwarze Schafe“ hervorgerufen worden sei. Deshalb müssten die Vorzüge des KAGB noch deutlicher kommuniziert werden. Aus Sicht von Wirth ist eine groß angelegte Aufklärungskampagne unter den Vermittlern erforderlich, dann werde die Branche auch wieder „anspringen“.

Veranstalter Jürgen Braatz konnte rund 100 Teilnehmer auf dem Kongress begrüßen.

Als die Runde auf das Thema Digitalisierung zu sprechen kam, wurde es durchaus kontrovers. Mit Blick auf die Möglichkeit der digitalen Zeichnung, die Romba für die neue Informationsplattform des BSI angekündigt hatte, sagte Sommer, dass dies durchaus als Gefahr für den freien Vertrieb angesehen werden könne. Man müsse darauf achten, dass sich der Vertrieb hier klar positioniere.

Romba sieht elektronische Zeichnungen dagegen nicht als Gefahr, sondern eher als Chance für den Markt. So könnten auch Berater und Vermittler über die Plattform ihre Kunden den Produkten zuführen und würden nicht davon ausgeschlossen.

Digitale Zeichnung als Ergänzung

Auch Wirth setzt darauf, dass digitale Zeichnungsmöglichkeiten das bestehende Angebot eher ergänzen. Es sei nicht zu befürchten, dass der freie Vertrieb hierdurch „zusammenbricht“. Entscheidend im Vertrieb sei weiterhin die „letzte Meile“, also die Berater und Vermittler, die auch nach Jahren noch Ansprechpartner für ihre Kunden sind. Dies könne eine Website nicht leisten.

Ganz am Ende attestierte Moderator Löwer den Teilnehmern der Diskussionsrunde sowie der gesamten Veranstaltung eine deutlich positivere Stimmung als noch im Vorjahr. Die Branche sei offenbar auf einem guten Weg und „schon viel weiter als gedacht“. (kb)

Fotos: Ratingwissen

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