„Die Menschen sollen zum aktienbasierten Sparen gesetzlich gezwungen werden“

Foto: Diva
Michael Heuser, wissenschaftlicher Direktor des Diva

"Die Aktienkultur in Deutschland entwickelt sich weiter", schlussfolgert das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (Diva) aus den Ergebnissen seines aktuellen Geldanlage-Index – und stellt die Notwendigkeit einer "Deutschlandrente" in Frage.

Laut Index sind derzeit mehr als ein Drittel der Bürger (36,5 Prozent) im Besitz aktienbasierter Geldanlagen (Einzelwerte, Aktienfonds oder fondsgebundene Lebensversicherungen mit Aktienfonds). Vor sechs Monaten waren es 32,5 Prozent.

Immerhin 69,1 Prozent der befragten Bürger erachten eine Beratung für notwendig, wenn es um aktienbasierte Geldanlage geht, knapp die Hälfte davon vor allem bei anspruchsvollen und langfristigen Anlagen.

Michael Heuser, Professor der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) und wissenschaftlicher Leiter des Diva, sieht in den Umfrageergebnissen einen Trend: „Beim Anlegerverhalten ändert sich etwas. Die Menschen in Deutschland werden börsenaffiner.“ Deshalb müsse man hinter aktuelle politische Diskussionen, nach denen die Menschen über Bürgerfonds, Staatsfonds oder eine Deutschlandrente „zum aktienbasierten Sparen gesetzlich gezwungen werden sollen“, große Fragezeichen setzen.

Für den Index befragte das Marktforschungsinstitut Insa Consulere im Auftrag des Diva rund 2.000 Personen in Deutschland. Der DVAG-nahe Bundesverband Deutscher Vermögensberater (BDV) hat das Diva im Jahr 2019 gegründet.

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