Die Mieten in Deutschlands Großstädten steigen rasant, am stärksten in Berlin: Um 104 Prozent zogen dort die Preise seit 2008 an. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Marktanalyse von Immowelt, in der die Mietpreise aller 14 deutschen Städte mit über 500.000 Einwohnern verglichen wurden.
Damit liege die Hauptstadt bei den absoluten Preisen mit 11,40 Euro pro Quadratmeter im Median inzwischen bundesweit auf Platz fünf. Besonders auffällig: Berlin habe 2008 mit 5,60 Euro noch am günstigen Ende der Preisskala gelegen – gleichauf mit Essen im Ruhrgebiet. Seitdem habe der stetige Zuzug den Mietmarkt der Hauptstadt massiv verteuert.
Plus von 61 Prozent in München
Auch in München hält der Boom mit einem Plus von 61 Prozent weiter an. Inzwischen liegt der Mietpreis dort bei 17,90 Euro pro Quadratmeter im Median und führt 2018 weiter die Preisskala an.
Aber nicht nur die Miete erreicht dort einen Spitzenwert – auch der Anteil leerstehender Immobilien ist laut Immowelt niedriger als in allen anderen untersuchten Städten und geht auf die null Prozent zu. Der Mietmarkt in München sei somit nicht nur am teuersten, er sei praktisch auch leergefegt.
Mit Nürnberg belegt eine weitere bayerische Stadt einen der Top-Drei-Plätze in Sachen Mietpreissteigerung. Von 6,50 Euro auf 10 Euro verteuerte sich hier die Miete seit 2008 (plus 54 Prozent). Auch in der Frankenmetropole liegt der Leerstand unter einem Prozent – freie Immobilien seien kaum noch auf dem Markt.
Mäßige Steigerungen in Ostdeutschland und im Ruhrgebiet
Deutlich geringer sind die Preissteigerungen laut Immowelt in den größten ostdeutschen Städten ausgefallen. In Leipzig und Dresden komme es zu einer Verteuerung von jeweils 35 Prozent. Der Quadratmeter koste in Leipzig aktuell 6,50 Euro.
Zum Vergrößern bitte auf die Tabelle klicken
Beim Leerstand werde mit knapp unter fünf Prozent der höchste Wert unter allen untersuchten Städten erreicht. Dort hätten Suchende noch eine gewisse Auswahl – Besitzer müssten damit rechnen, bei einem Mieterwechsel ausgiebiger suchen zu müssen. Dresden ist mit 7,40 Euro etwas teurer und mit knapp zwei Prozent ist die Leerstandsquote weniger als halb so hoch wie in Leipzig.
In Dortmund verteuerten sich Immobilien in den letzten zehn Jahren um 35 Prozent, von 5,20 Euro auf sieben Euro. Im nahegelegenen Essen kam es lediglich zu einer Steigerung um 21 Prozent – der niedrigste Wert der untersuchten 14 Städte. Auch absolut betrachtet ist der Quadratmeter mit 6,80 Euro hier noch vergleichsweise günstig. Mit gut drei Prozent Leerstand gibt es zwar einige freie Immobilien, aber auch dieser Anteil ist im untersuchten Zeitraum zurückgegangen. (bk)
Foto: Shutterstock