Die Absicherung der Arbeitskraft: Es gibt kaum ein Thema, bei dem sich der Eindruck verfestigt, dass der berufstätige Teil der Bevölkerung das bestehende Risiko, durch einen Unfall oder eine Krankheit vorzeitig beruflich ins Aus gekickt zu werden, derart verdrängt.
Dabei ist das Bewusstsein um die Gefährdung, das belegt eine im Oktober 2020 von der Metallrente vorgestellte Studie, durchaus vorhanden. Für immerhin 71 Prozent der Deutschen ist klar, dass sie zusätzlich vorsorgen müssen, um im Falle von Berufsunfähigkeit oder Erwerbsminderung finanziell abgesichert zu sein. Und mehr als 80 Prozent sind sogar der Meinung, dass man sich spätestens zum Start ins Berufsleben um die Absicherung seiner Arbeitskraft kümmern sollte.
Nur gut jeder Zehnte würde damit bis zur Gründung einer Familie warten. Soweit die Antworten. Warum aber, obwohl ein Großteil der berufstätigen Bevölkerung theoretisch weiß, dass es sinnvoll wäre, sich früh um die Absicherung zu kümmern, scheitert die praktische Umsetzung der Arbeitskraftabsicherung?
Dabei scheidet jeder Fünfte, andere Zahlen sagen jeder Vierte aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Berufsleben aus. Und gerade einmal rund ein Viertel bis ein Fünftel der privaten Haushalte haben eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen.
Eine Frage des Geldes
Die Gründe, auf die existenzielle Absicherung zu verzichten, sind vielfältig: Für die breite Mehrheit ist es schlichtweg eine Frage des Geldes: Immerhin 38 Prozent der Befragten der Metallrente-Studie sagten, dass es letztlich die finanziellen Mittel für die Absicherung fehlen. Doch es hapert nicht nur am Geld. Jeder Dritte ohne Vorsorge gibt an, sich nicht oder nicht genug mit dem Thema beschäftigt zu haben oder zu wenig darüber zu wissen.
Und das erklärt auch ein weiteres Umfrageergebnis: Die Deutschen sind schlecht informiert über die Vorsorgemöglichkeiten zur Arbeitskraftabsicherung. Während der private Berufsunfähigkeitsschutz bei 88 Prozent der Bevölkerung bekannt ist gibt es bei anderen Absicherungsprodukten wie Grundfähigkeits- oder Dread-Disease-Versicherungen große Informationsdefizite. Gerade einmal 22 Prozent sagen, dass sie die Produkten kennen würden.