Berufsunfähigkeit: Die neuen Alternativen

Verantwortlich für diese Entwicklung ist auch die Versicherungsbranche selbst. Sie hat lange Zeit die Berufsunfähigkeitsversicherung als einzig wahre Lösung propagiert. Mittlerweile sind die Tarife bei den Berufsgruppe derart feinteilig und hinsichtlich der Leistungen überzüchtet, dass es gerade für körperlich tätige Berufsgruppen mit geringerem Einkommen schlichtweg zu teuer ist.

Die Herausforderung besteht nun darin, den Vertrieb, die Vermittler, nach diesem jahrzehntelangen Credo der Mono-Produktkultur zum Umdenken zu bewegen.

Das Credo der Mono-Produktkultur und seine Folgen

„Eine BU ist nicht immer und nicht für jeden die optimale Lösungen, etwa wegen des Preises oder gesundheitlicher Einschränkungen“, sagt Dr. Michael Martin, Leiter Produkt- und Markenmanagement Leben bei der Nürnberger Lebensversicherung. Im Hinblick auf alternative Absicherungslösungen zur BU-Versicherung zeigt sich der Markt mittlerweile sehr kreativ und dynamisch.

„Es ist viel Bewegung in diesem Segment zu spüren, in dem es lang an richtig guten Produkten gefehlt hat. Wir erwarten, dass das Potenzial hinsichtlich alternativer Lösungen der Arbeitskraftabsicherung weiter steigen wird“, bestätigt denn auch Martin.

Dr. Michael Martin, Leiter Produkt und Markenmanagement Leben bei der Nürnberger Versicherung

Die ist auch nötig, denn rund 27,5 Millionen Erwerbstätige – so die Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des Statistischen Bundesamtes – haben ihre Arbeitskraft nicht abgesichert. Das Marktpotenzial in dem Segment ist enorm.

27,5 Millionen nicht abgesichert

Welche Ausweichmöglichkeiten bieten die Gesellschaften, wenn der Weg zur Berufsunfähigkeitsversicherung aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen versperrt ist?

Mit Grundfähigkeitsversicherungen, Multi-Risk-Policen, Dread-Disease oder Erwerbsunfähigkeitsversicherungen offeriert die Unternehmen hier gleich mehrere Alternativen parat. Kunden das passende Produkt für die Arbeitskraftabsicherung anzubieten, kann somit durchaus komplexer und herausfordernder sein.

Gerade für Menschen, deren Beruf aus überwiegend körperlich schwerer Arbeit besteht, ist eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung eine kostengünstige Möglichkeit der Absicherung. In den Augen von Pascal Schiffels, Geschäftsführer des Analysehauses Morgen & Morgen, kann nur sie als wirkliche Arbeitskraftabsicherung gelten.

„Alle anderen Produkte sind Teilabdeckungen einer Arbeitskraftabsicherung. Nur die Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung verknüpfen eine Beeinträchtigung mit der Möglichkeit, ein Erwerbseinkommen zu erzielen“, sagt Schiffels.

Zielgruppe für eine EU-Versicherung sind Berufe mit einem flexiblen Berufsbild und Möglichkeiten, ihren Beruf auch unter erschwerten Bedingungen auszuüben.

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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