Die Pandemie ist vorbei: Lothar Wieler verlässt das Robert Koch-Institut

picture alliance/dpa | Wolfgang Kumm
Lothar Wieler, Chef des RKI (Robert Koch-Institut), äußert sich im Haus der Bundespressekonferenz zum aktuellen Infektionsgeschehen und nimmt zum RKI-Wochenbericht Stellung.

Kritik an RKI-Präsident Prof. Lothar Wieler gab es während der Corona-Pandemie immer wieder. Zuletzt erst im Sommer 2022. Nun verlässt der Präsident des Robert-Koch-Instituts verlässt die Behörde auf eigenen Wunsch. Für eine Übergangszeit wird Wieler's Aufgabe durch seinen Stellvertreter Prof. Lars Schaade übernommen.

Er war eines der prägenden Gesichter während Corona-Pandemie. Nun legt der Präsident des Robert Koch-Instituts, Prof. Lothar H. Wieler, auf eigenen Wunsch zum 1. April sein Amt nieder; um sich neuen Aufgaben in Forschung und Lehre zu widmen, wie es in der überraschenden Pressemitteilung des RKI heißt. Der Schritt erfolge im Einvernehmen mit Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach.

Wieler steht seit März 2015 an der Spitze des RKI und hat in dieser Zeit die Modernisierung der zentralen Einrichtung des Bundes auf dem Gebiet der anwendungs- und maßnahmenorientierten biomedizinischen Forschung wesentlich vorangetrieben.

In der Pandemiebekämpfung spielte das RKI auf nationaler und internationaler Ebene eine zentrale Rolle. Für eine Übergangszeit wird Wielers Aufgabe durch seinen Stellvertreter Prof. Lars Schaade übernommen.

Unabhängigkeit der Forschung unabdingbar

Der Noch-RKI-Präsident zeigte sich davon überzeugt, dass das Institut in der Pandemie seine Exzellenz unter Beweis gestellt habe. „Es war ein Privileg, in dieser Krise an exponierter Position zusammen mit einem motivierten Team hervorragender Expertinnen und Experten arbeiten zu dürfen. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des RKI danke ich für Ihren außergewöhnlichen Einsatz. Sie haben der Forschung, dem Institut, aber vor allem dem Land einen großen Dienst erwiesen. Genauso danke ich den Gesundheitsministern, mit denen ich zusammenarbeiten durfte“, wird Wieler in der Pressemitteilung zitiert. Die Unabhängigkeit der Forschung müsse auch zukünftig akzeptiert werden, denn sie sei unabdingbar, damit das RKI seine Aufgaben erfüllen könne, so Wieler.

Lauterbach: „Herausragende Verdienste“

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach lobte den Mediziner für seinen herausragenden Einsatz: „Prof. Lothar H. Wieler hat sich als Präsident des Robert Koch-Instituts bei der Bewältigung der Pandemie für das Land bleibende und herausragende Verdienste erworben. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm habe ich über all die Jahre sehr geschätzt. Umso mehr bedauere ich, dass er das RKI verlassen wird, um sich jetzt wieder verstärkt Forschung und Lehre widmen zu können. Ohne Prof. Wieler wäre Deutschland deutlich schlechter durch diese Pandemie gekommen. Dafür möchte ich mich auch im Namen der gesamten Bundesregierung ganz herzlich bedanken. Der Schritt erfolgt im Einvernehmen.“

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