Günstige politische Rahmenbedingungen
Das politische Umfeld stellt in Schwellenländern stets ein Risiko dar. Alles in allem scheint die politische Situation in den Philippinen jedoch stabil und dürfte sich positiv auswirken. Präsident Duterte redet offen – gelegentlich zu offen – über seine Pläne. Ich denke aber, dass die Wirtschaft und dadurch auch die Börse von ihm profitieren werden. Sein Plan zur Bekämpfung der Korruption mag etwas unorthodox klingen, doch das Ziel an sich ist gut. Es herrscht Aufbruchsstimmung im Land und die Bevölkerung ist insgesamt optimistisch gestimmt. Auch sein deutlicher Wahlsieg, der zudem von allen Seiten akzeptiert wurde, ist positiv zu bewerten.
All diese Aspekte zusammen genommen ergeben für mich ein Umfeld, das dem wirtschaftlichen Wachstum, und insbesondere dem Wachstum des Binnenkonsums, ausgesprochen zuträglich sein wird. Die Philippinen holen ihren Rückstand gegenüber anderen Ländern auf, auch wenn dieser Prozess noch einige Zeit lang dauern wird. Wirtschaftlich gesehen dürfte der Inselstaat Thailand im Hinblick auf das BIP pro Kopf in den nächsten 15 bis 20 Jahren einholen.
Wie fügen sich die Philippinen in das Portfolio ein?
Die makroökonomischen Anreize der Philippinen lassen sich nur schwer von der Hand weisen. Als Fondsmanager lautet die grundlegende Frage, ob es attraktive, gut geführte Unternehmen gibt, in die ich investieren kann. Auch wenn dieser reifende Markt nicht die gleiche Auswahl wie einige weiterentwickelte Länder seiner Vergleichsgruppe bietet, so gibt es doch eine Reihe von Unternehmen, die unseren Anlagekriterien entsprechen. Momentan sind wir in drei Unternehmen investiert, die als Indikatoren des inländischen Verbrauchs dienen und zusammen genommen Zugang zu vielen verschiedenen Branchen ermöglichen. Bei einem Unternehmen handelt es sich um einen breit aufgestellten Mischkonzern, bei einem anderen um ein im Immobilienbereich tätiges Unternehmen, das sich auf Einkaufszentren konzentriert. Dadurch decken wir die Konsumbranche insgesamt ab, da die Mieter aus verschiedenen Bereichen wie Nahrungsmittel und Getränke, Mode sowie anderen Bereichen des Binnenkonsums stammen werden. Das dritte Engagement betrifft einen erfolgreichen Snack-Hersteller, der seine Produkte auf den Philippinen und in angrenzenden Ländern verkauft.
Die Renditen fallen hierbei erwartungsgemäß geringer aus als in anderen Märkten. Dies ist jedoch eher aufgrund ihres Wachstumspotenzials als ihrer Dividenden interessant. Obwohl diese Titel letztendlich ein kräftiges Dividendenwachstum liefern dürften, muss nicht jede Position eine überdurchschnittliche Dividendenrendite aufweisen. Es gibt sehr gute Gründe, einige ausgewählte Aktien mit geringeren Renditen aufzunehmen, die zu einer höheren Gesamtrendite beitragen. Meiner Ansicht nach bieten die Philippinen Zugang zu einem der besten und am schnellsten wachsenden Schwellenmarkt. Darüber hinaus schaffen sie im Portfolio einen Ausgleich zu den renditestarken Unternehmen in den am stärksten entwickelten asiatischen Märkten. Jason Pidcock ist Fondsmanager des Jupiter Asia Pacific Income SICAV bei Jupiter AM
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