Andere Ideen verfolgt derzeit das Bundessozialministerium. Hubertus Heil (SPD) forciert die Altersvorsorgepflicht für Selbstständige wie kaum ein Minister vor ihm. Das Gesetz soll bereits 2020 in Kraft treten. Offen ist, trotz aktuellem Forschungsbericht, nach wie vor die Frage, welche finanziellen Auswirkungen dies auf Selbstständige hat.
So beruht das bislang bekannte Armutsrisiko bei Selbstständigen auf deren geringen Einnahmen und die vergleichsweise hohe Abgaben. Die Absenkung der Krankenkassenbeiträge von Selbstständigen hat diesem Argument bereits Rechnung getragen. Inwiefern ein vergleichbares Vorgehen bei der Rente möglich ist, scheint Teil eines noch zu führenden Diskurses zu sein.
Die im Auftrag des Bundessozialministeriums durchgeführte Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung kommt hier zu einer eindeutigen Meinung: Was fehlt könne „durch Ersparnisse und Vermögensbestände ausgeglichen werden“.
Was bleibt, ist Ratlosigkeit
Wägt man nun beide Konzepte gegeneinander auf, so zeigen sich zwei unterschiedliche Perspektiven auf das Thema: Während der nordrhein-westfälische Sozialminister Laumann generell Altersarmut bekämpfen möchte, zielen die Maßnahmen von Bundesminister Heil darauf ab, das Risiko von Altersarmut bei Selbstständigen zu begrenzen. Fest steht bereits am 11. Januar 2019, dass dieses Jahr ein Wichtiges für die Zukunft der Altersvorsorge wird. (fm)
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