Frank Thormann ist nicht überrascht. „Im Vergleich zum Stock Picking erweist sich der Entscheidungsprozess beim Verkauf von Einzeltiteln im Portfoliomanagement in der Regel als weniger gut strukturiert und wird nicht selten aus dem Bauch heraus betrieben“, sagt der Fondsmanager des Schroder ISF* Global Equity Alpha und des Schroder ISF US Large Cap. „Die Gesamtergebnisse mancher Fondsmanager sind auch deshalb nicht immer befriedigend, weil schlechte Verkaufsentscheidungen die Perfomance drücken.“
Optimierung der Verkaufsprozesse
Wie aber lassen sich Verkaufsentscheidungen verbessern? Die Behavioural Finance-Forschung gibt hier wichtige Hinweise. Dieser Forschungszweig befasst sich mit erlernten Verhaltensmustern, die das Handeln von Anlegern beeinflussen. Zu ihnen gehört z.B. die „Verlustaversion“. Dieses Phänomen veranlasst viele Fondsmanager, viel länger an einer Verlustposition festzuhalten, als es rational wäre. Und es gibt weitere. Etwa die sogenannte „Availability Bias“ oder die „Confirmation Bias“. Sich dieser Fallstricke bewusst zu werden, kann ein erster wichtiger Schritt sein. Sie vollkommen auszuschalten, ist schwierig. „Das menschliche Gehirn ist evolutionär nicht darauf ausgerichtet, rational finanzielle Entscheidungen zu treffen“, so Frank Thormann.
Mehr Zeit aufwenden
Dennoch sollten Anleger mehr Zeit darauf verwenden, sich systematisch mit dem Verkaufsprozess zu befassen. In die Kaufanalyse fließen oft unzählige Stunden ein. Dabei werden hunderte Research-Papiere gesichtet, quantitative Modelle gefüttert und makroökonomische Analysen gefertigt. Anderseits wird die Verkaufsentscheidung oft viel schneller gefällt, was für ein Mangel an ausreichender und systematischer Analyse sprechen könnte.
Daher sollten Investoren mehr Zeit für die Analyse von Verkaufsentscheidungen aufwenden, um Klarheit darüber zu gewinnen, was das Abstoßen eines Titels für das gesamte Portfolio bedeuten würde. Dabei sollte die Chancen/Risiko-Analyse eine genau so große Rolle spielen wie bei der Kaufentscheidung. Häufig ist dies jedoch nicht so. Etwa wenn es darum geht, für eine interessante Kaufoption das nötige Kapital im Portfolio freizusetzen. Die „Overconfidence“ des Fondsmanagers in die neue Investmentidee führt oftmals zu einem übereilten Verkauf von vermeintlichen Underperformern, ohne dass deren künftiger Ergebnisbeitrag für das Portfolio hinreichend geprüft worden wäre. Sobald eine Anlage verkauft ist, wird sie in der Regel nicht mehr nachverfolgt. „Es ist schwer, etwas Substantielles über den Erfolg einer Verkaufsentscheidung zu sagen, wenn man die Entwicklung einer Aktie nach deren Verkauf nicht mehr auf dem Schirm hat“, sagt der Schroders Fondsmanager.
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*Schroder ISF steht im gesamten Text für Schroder International Selection Fund.
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