Die Speicherfähigkeit ermöglicht in Zeiten hoher Produktion anderer Erzeugungsformen die überschüssige Energie zu speichern, indem die Reservoirs gefüllt werden. In Zeiten hoher Stromnachfrage wird das Wasser dann durch die Turbinen geleitet und der erzeugte Strom in das Stromnetz eingespeist.
Zudem ist die Stromausbeute sehr hoch: Die jährlichen Volllaststunden liegen mit bis zu 5.000 Stunden etwa dreimal so hoch wie bei Windenergie und Photovoltaik.
Hohe Konzessions- und die Betriebsdauer
Die Konzessions- und die Betriebsdauer von Wasserkraftwerken sind sehr hoch, viele Kraftwerke sind seit mehr als 100 Jahren zuverlässig im Einsatz. Angesichts dessen ist die eigenständige Stromvermarktung auch eine Chance:
Die Unabhängigkeit von staatlich fixierten und auf einen bestimmten Zeitraum festgeschriebenen Vergütungsstrukturen erlaubt eine flexible Anpassung der erzielten Strompreise und damit einen gewissen Inflationsschutz.
Die zum teils hohe Preisvolatilität an den Spotmärkten lässt sich durch den Abschluss langfristiger Abnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPAs) für zumindest einen Teil des erzeugten Stroms effizient absichern.
Deutliche Stabilisierungseffekten auf Portfolioebene
Das alles führt dazu, dass die Ertragsstrukturen von Wasserkraftwerken relativ niedrige Korrelationen zu Windenergie und Photovoltaik aufweisen.
Eine Studie der Technischen Universität Wien hat zudem vor einiger Zeit dargelegt, dass eine Diversifikation über die drei Erzeugungsarten sowie über verschiedene Regionen hinweg zu deutlichen Stabilisierungseffekten auf Portfolioebene führt.
Das gilt insbesondere dann, wenn das Wasserkraft-Portfolio selbst ebenfalls diversifiziert und dezentral strukturiert ist und temporäre Ausfälle einzelner Anlagen kompensiert werden können.
Kleinwasserkraftwerke in Norwegen und im Norden der iberischen Halbinsel bieten Investmentchancen
Wasserkraft ist nicht gleich Wasserkraft. Das Design und die Größe von Wasserkraftwerken können sich erheblich unterscheiden. So gibt es zum einen gewaltige Staudämme, deren Kraftwerke zu den leistungsstärksten der Welt überhaupt zählen.
Sie gehören in der Regel staatlichen Energieversorgern. Auf der anderen Seite leisten Kleinwasserkraftwerke (in Form von Laufwasserkraftwerken oder Kraftwerken mit natürlichen Reservoirs) in manchen Ländern einen wichtigen Beitrag zur dezentralen Stromversorgung kleinerer Ortschaften in abgelegenen Regionen.
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