Die Top-10-Sportunfälle 2023

Fußball-Aktion, Foul, Verletztung
Bildagentur PantherMedia / Maxisports
Fußball bleibt unfallursache Nummer 1 im Freizeitbereich.....

Jeder neunte Unfall in Deutschland ereignet sich beim Freizeitsport. Welches die unfallträchtigsten Sportarten sind, zeigt eine Auswertung der Ergo.

Die Deutschen sind sportbegeisterungsfähig. Das hatten sowohl die Heim-Fußballweltmeisterschaft 2006 auch die Europameisterschaft im Sommer 2024 eindrucksvoll gezeigt. Und sie haben auch eine Sogwirkung auf den Amateurfußball: Und so werden sich wohl viele Vereine auf Mitgliederzuwachs einstellen dürfen.

Das mehr an Sportleidenschaft spiegelt sich aber auch in der Sport-Unfallstatistik wieder, wie die jährliche interne Auswertung der Ergo Unfallversicherung zeigt. „Mehr als ein Drittel aller im Jahr 2023 beim Versicherer registrierten Schadenfälle waren Knochenbrüche oder Knorpel- und Sehnenschäden, die sich Versicherte auf dem Fußballplatz zugezogen hatten. Aber auch andere Sportarten rangieren mit hohen Schadenquoten in dem Ranking weit oben“, sagt Helena Biewer, Bereichsleiterin Unfall bei der Ergo. Für die „Top-Ten der Sportunfälle 2023“ hat Deutschlands zweitgrößter Unfallversicherer laut Biewer alles in allem über 6.600 Sportunfälle ausgewertet.

Nummer 1 – Fußball

Die gute Nachricht: Der Anteil der Sportunfälle beim Fußball ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte zurückgegangen. Allerdings machen Fußballunfälle mit 33,9 Prozent den mit Abstand größten Anteil aller Sportunfälle aus. Und – im Zehn-Jahres-Vergleich ist der Anteil 2023 um 1,5 Prozentpunkte gestiegen.


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Fast 3,5 Millionen Freizeitkicker sollen in Deutschland regelmäßig gegen den Ball treten, fast zehn Millionen sind es hin und wieder. Dass auch hier ordentlich hingelangt wird, zeigt die Verletztungsstatistik des GDV. Demnach zählen Knochenbrüche – laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) – mit knapp einem Viertel aller Fälle nur zur zweitgrößten Gruppe der möglichen Verletzungen. Viel häufiger kommt es zu – ebenso schmerzhaften – Muskel- und Bänderrissen sowie Zerrungen und Verrenkungen.

Rang 2 – Skisport – mit einem größeren Risiko

Mit 15,8 Prozent aller Fälle rangieren Ski- und Rodelbob-Unfälle an zweiter Stelle (ein Anstieg um 0,7 Prozentpunkte gegenüber dem Zehn-Jahres-Vergleich). Das ist insofern bemerkenswert, da Skifahren nur auf wenige Wintermonate beschränkt ist, während man Fußball das ganze Jahr über spielen kann.
Die hohe und ansteigende Quote könnte mit den immer volleren Pisten zu tun haben, vermutet die Unfall-Bereichsleiterin. Wenn weniger Skigebiete ausreichend Schnee haben, tummeln sich mehr Skifahrer in den verbleibenden. Das Gedränge führe zu mehr Kollisionen. Zudem sei das temporeiche Abfahren mit Skiern eine Höchstbelastung für Knochen, Muskeln und Gelenke. „Viele schädigen sich schon deshalb, weil sie genau eine Woche pro Jahr sportlich derart aktiv sind“, so Biewer.

Rang 3 – mehr Unfälle mit E-Bikes

Die Nummer Drei häufigsten Sportunfälle in der Ergo Statistik 2023 – ist das das Fahrradfahren mit 9,8 Prozent aller Unfälle. Laut Biewer sei das gut ein Prozentpunkt weniger als es der Zehnjahres-Trend aufzeigte. Allerdings gehen die Unfallexperten und Expertinnen mittelfristig von einer Zunahme von Fahrradunfällen aus, so Biewer.

Ursächlich dafür sei einerseits das Platzproblem: Viele Gefährte (Lastenbikes) werden immer größer. Sie müssten sich den nicht im gleichen Tempo mitwachsenden Verkehrsraum teilen – unter anderem mit Scooter-Fahrern. Zudem würden sind immer mehr Menschen – auch dank der E-Bikes – mit immer höheren Geschwindigkeiten unterwegs sein. So wurden 2023 wurden in Deutschland erstmals mehr E-Bikes als klassische Fahrräder verkauft“, begründet Biewer die Einschätzung.

„Die Unfallforscher der Versicherer konnten nachweisen, dass insbesondere jüngere und ältere Pedelecfahrer ein höheres Unfallrisiko haben als Gleichaltrige, die ohne „e“ unterwegs sind. Es gehe im Wesentlichen um Unfälle innerorts unter Beteiligung von Pkw sowie um solche, bei denen die Kontrolle über das Fahrrad – auch ohne Einwirkung Dritter – verloren geht. Man könnte auch sagen: aus Überforderung mit dem schnelleren E-Rad“, so Biewer

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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