Die Verkehrsapokalypse naht

Das Verkehrsaufkommen in deutschen Städten steigt nach wie vor weiter an. “Die Prognose 2030 zeigt, dass unsere Infrastruktur vor einer Belastungsprobe steht”, gab der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe Alexander Dobrindt zu. Was das bedeutet.

Auf der European Mobility Night lädt der schwedische Elektromobilitätsanbieter VOI zum offenen Dialog über moderne Stadtentwicklung und Sicherheit für alternative Mobilität ein. Bereits 77,3 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands leben in Städten und Metropolen, das zeigt eine Erhebung des statistischen Bundesamtes. Im Jahr 2019 setzt sich der Boom der Großstädte weiter fort.

„Autoverkehr kann den Anforderungen einer Stadt immer weniger gerecht werden“

Das soll sich auch in den kommenden 20 Jahren nicht weiter ändern, zeigen aktuelle Bevölkerungsprognosen. “Die Verkehrsinfrastruktur der deutschen Städte ist den modernen Entwicklungen nicht mehr gewachsen”, erklärt Claus Unterkircher, General Manager für den DACH-Raum beim Elektromobilitätsanbieter VOI. “

„Der Autoverkehr kann den Anforderungen einer modernen Stadt deshalb immer weniger gerecht werden”, so Unterkircher weiter. Wegen der besseren Arbeitsbedingungen in großen Städten pendeln zusätzlich immer mehr Menschen aus Vororten und Speckgürteln in die großen Städte.

Pendlerverkehr problematisch

Eine datengestützte Studie einer Navigationssoftware zeigte 2018 1 , dass der Berliner Autofahrer jedes Jahr durchschnittlich 154 Stunden in dichtem Verkehr und Stau verbrachte, Münchener und Hamburger 140 beziehungsweise 139 Stunden. Die Privilegierung des Autoverkehrs in der deutschen Stadtplanung des 20. Jahrhunderts fällt vor allem zu Lasten anderer Verkehrsteilnehmer.

Für Fußgänger bedeutet das vor allem lange Wartezeiten an Ampeln. Fahrradstreifen sind oft unzureichend ausgebaut und zwingen die Radfahrer dazu, entweder auf der Straße oder auf dem Fußgängerweg zu fahren. Außerdem kommt es bei zunehmendem Verkehrsaufkommen immer häufiger auch im Berufsverkehr zu Unfällen. Zum Beispiel wenn gestresste Pendler vergessen, den toten Winkel zu beachten.

„Autos werden im Schnitt nur eine Stunde pro Tag bewegt“

“Gleichzeitig werden Autos in Deutschland im Schnitt nur eine Stunde pro Tag bewegt”, erklärt Unterkircher. “Den Rest der Zeit stehen sie auf Parkplätzen, die vor allem im innerstädtischen Bereich einen Großteil des Raumes einnehmen und die Entwicklung des Stadtbildes entscheidend beeinträchtigen.”

Das schwedische Unternehmen VOI leistet mit seinem E-Scootersharingangebot Pionierarbeit bei der Verkehrswende in Deutschland. “Unser Ziel ist es, den Menschen zu zeigen, das Mobilität auch anders gehen kann”, so Unterkircher. “Wir verfolgen dabei die Vision einer sauberen Stadt von Morgen, die wieder mehr Lebensraum als Verkehrsraum ist”.

Am Sonntag, den 22. September, dem Car Free Day, wird das Unternehmen daher im großen Stil Freifahrten für seine E-Scooter anbieten. Wer die Menschen hinter VOI einmal näher kennenlernen möchte, kann dies auf der morgigen Fridays for Future Demonstration tun.

European Mobility Night

Tatsächlich gewinnen Leasing Apps und Sharingmodelle mehr und mehr an Zuspruch, da sie einen Mix unterschiedlicher Mobilitätsangebote bieten und spontane Mobilität ermöglichen. Bis 2020 soll der Markt jedes Jahr um ganze 35 Prozent wachsen, so belegt eine Studie der Roland Berger Unternehmensberatung. Aktuelle Zahlen zeigen, dass das globale Marktvolumen bei diesem Trend 2025 bereits 560 Milliarden Euro betragen wird.

Zum Thema Sicherheit für alternative Mobilität findet heute in den nordischen Botschaften in Berlin die erste European Mobility Night statt. Im Rahmen der Veranstaltung spricht die stellvertretende Vorsitzende des deutschen Verkehrsausschusses Daniela Kluckert über die Möglichkeiten und Zielsetzungen der deutschen Verkehrspolitik.

Außerdem ziehen CEO Fredrjk Hjelm, CMO Caroline Hjelm und und General Manager DACH Claus Unterkircher von VOI eine Bilanz aus der Entwicklung von E-Mobilität in deutschen Städten.

Foto: Shutterstock

 

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments