2018 wird für Anleger nicht so einfach werden wie 2017. Anlageexperten von UBS AM schätzen die globalen Rahmenbedingungen für Investitionen ein und beschreiben Chancen sowie Risiken in den Anlageklassen, die 2018 im Vordergrund stehen.
Technologie und Regulierung verändern die Asset-Management Branche. Aber auch die Marktbedingungen, mit denen Anleger konfrontiert sind, dürften 2018 herausfordernder werden. Bei den Anlageprodukten würden Schwellenländer-Aktien, Smart Beta, Nachhaltigkeit und maßgeschneiderte Ansätze im Vordergrund stehen.
Aufwärtstrend bei Schwellenländern hält an
Die Erholung, die 2016 bei den Schwellenländer-Aktien begann, hat sich laut UBS 2017 fortgesetzt, wobei für das Gesamtjahr zusammenfassend eine Erhöhung der Unternehmensgewinne um mehr als 20 Prozent prognostiziert wird. Dies wäre das stärkste Gewinnwachstum seit 2010.
„Unserer Meinung nach, wird der Aufwärtstrend der Schwellenländer über die nächsten Jahre andauern. Eine anhaltende Steigerung der Gewinne und Ertragskraft der Unternehmen, bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen und ein Wechsel bei den fundamentalen Kräften, die in den Aktienmärkten der Schwellenländer wirken, sollten sich mittelfristig als die maßgeblichen Einflussfaktoren für diese Anlageklasse erweisen“, sagte Geoffrey Wong, Head of Global Emerging Markets Equities.
Umfeld wird für Smart-Beta herausfordernder
Nach Schätzungen von UBS sind derzeit weltweit mehr als 450 Milliarden US-Dollar in Fonds investiert, die alternative Beta-Indizes nachbilden. Und der neuesten jährlichen Umfrage von FTSE Russell zufolge sind weltweit 71 Prozent der Vermögensinhaber in alternativen Beta-Strategien investiert oder ziehen solche Anlagen in Betracht.
„Zu prognostizieren, welches Szenario 2018 tatsächlich eintreten wird, und den richtigen Zeitpunkt für eine Positionierung in Bezug auf verschiedene Faktoren zu finden, ist schwierig“, sagt Ian Ashment, Head of Systematic & Index Investments.
„Es wäre ein pragmatischerer Ansatz, in mehrere alternative Beta-Indizes zu investieren und so von Faktoren wie zum Beispiel Value zu profitieren, die in gut laufenden Märkten oder bei steigenden Zinssätzen für eine gute Performance sorgen, aber auch von Faktoren wie Low Volatility und Quality, die in schwächeren Märkten mit größeren Schwankungen eine gute Absicherung gegen Verluste bieten“, so Ashment weiter.
Nachhaltigkeit wird wichtiger
Nachhaltigkeitsuntersuchungen deuten laut UBS darauf hin, dass Unternehmen mit guter Unternehmensführung pro Monat eine um durchschnittlich zwölf Basispunkte bessere Performance erreichen könnten als solche mit schlechter Unternehmensführung.
„Diese Unternehmen besitzen aufgrund ihrer derzeitigen Bewertung das größte Kurspotenzial und sind dank der Kompetenz ihres Managements und der bewährten Praktiken, die sich in ihrer starken Performance im Hinblick auf Nachhaltigkeit niederschlagen, weniger mit Verlustrisiken behaftet“, sagt Christopher Greenwald, Head of Sustainable & Impact Investing Research.
Mehr maßgeschneiderte Lösungen
Anleger müssen sich 2018 entscheiden, ob sie ihre Renditewünsche nach unten korrigieren oder höhere Risiken in Kauf nehmen wollen. Da keine Anlageklasse für sich allein eine Antwort auf die Herausforderungen gibt, vor denen die Anleger stehen, fragen sie zunehmend maßgeschneiderte Lösungen nach, die verschiedene Anlageklassen einbeziehen.
„Da die Herausforderung, attraktive risikobereinigte Erträge zu erzielen, immer größer wird erwarten wir, dass ertragsorientierte diversifizierte Strategien und maßgeschneiderte Lösungen zunehmend in den Fokus rücken werden“, so Luke Browne, Head of Investment Solutions Investment Specialists.
„Die Suche nach attraktiven Renditen in einem Umfeld, in dem noch länger mit niedrigen Zinssätzen zu rechnen ist, dürfte auch 2018 bei Anlageentscheidungen im Mittelpunkt stehen“, sagt Suni Harford, Head of Investments bei UBS AM. (kl)
Foto: UBS AM