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Die Wald-Kolumne: Beratung bedeutet Zuversicht für die Zukunft

Dr. Matthias Wald
Foto: Aaron Leithaeuser
Matthias Wald, Swiss Life Deutschland

Inflation, konjunkturelle Schwankungen, technologische und wirtschaftliche Umbrüche – diese Faktoren sind kaum direkt beeinflussbar. Wer frühzeitig plant und finanziell vorsorgt, kann die daraus resultierenden Unsicherheiten abmildern. Kolumne von Dr. Matthias Wald, Swiss Life Deutschland

In der öffentlichen Wahrnehmung wächst das Gefühl, dass viele Menschen in Deutschland zunehmend unsicher sind. Auch die politische Lage in Deutschland wird die Verunsicherung verschärfen. Die Ampelregierung wurde schon vor dem Bruch zunehmend als handlungsunfähig wahrgenommen: Kontroverse Debatten, etwa um die Reform der Altersvorsorge, bleiben oft ohne greifbare Ergebnisse. Diese politische Orientierungslosigkeit verstärkt das Gefühl der Perspektivlosigkeit – sowohl bei den Bürgerinnen und Bürgern als auch in der Wirtschaft. Selbst gut informierte und gebildete Menschen haben oft Schwierigkeiten, die Fülle an Informationen einzuordnen. Das Fehlen klarer Lösungen in zentralen Fragen führt dazu, dass die Unsicherheit weiter zunimmt.

Direkt auf solche übergeordneten Gegebenheiten Einfluss zu nehmen, ist naturgemäß schwierig. Allerdings können Menschen in ihrem persönlichen Umfeld proaktiv handeln und sich auf verschiedene Eventualitäten vorbereiten. Das bedeutet, frühzeitig und mit professioneller Finanzberatung ein individuelles Sicherheitsnetz zu schaffen. Obwohl immer wieder über Vorschläge wie das „Schulfach Finanzen“ diskutiert wird, fehlt es an konkreten Fortschritten, das Thema Finanzen gesellschaftsfähig zu machen und Bürgerinnen und Bürgern Finanzwissen zu vermitteln. Viele Menschen möchten vorsorgen, wissen jedoch nicht, wo sie ansetzen sollen – sie haben es wahrscheinlich niemals gelernt.


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Finanzberaterinnen und Finanzberater übernehmen häufig diese Verantwortung und machen Interessierten die Grundlagen der Vorsorgeplanung verständlich, damit sie selbstbestimmte Finanzentscheidungen treffen können. Dies ist besonders wichtig, da viele Finanzprodukte und -lösungen komplex und ständigen – auch regulatorischen – Veränderungen unterworfen sind. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, sichern wir kontinuierlich die qualitative Aus- und Weiterbildung unserer Beraterinnen und Berater.

Auch als Finanzberatungsbranche sollten wir uns zusammen das Ziel setzen, finanzielle Bildung zu fördern und Menschen zu unterstützen, ihre Absicherung und Vorsorge eigenverantwortlich zu gestalten. Denn auf den Staat können sie sich in diesem Bereich nicht verlassen, wie unser jüngstes Swiss Life-Selbstbestimmungsbarometer* zeigt: Nicht einmal ein Fünftel der Befragten vertrauen darauf, im Falle einer finanziellen Notlage staatliche Unterstützung zu erhalten.

Die repräsentative Studie zeigt ernüchternde Ergebnisse: Nur jede zweite Person in Deutschland fühlt sich finanziell selbstbestimmt, und lediglich 18 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft. Als Hauptgrund für diese Unsicherheit nennen viele Befragte anhaltende Preissteigerungen und Inflation. Besonders besorgniserregend ist, dass lediglich 32 Prozent der Befragten ihren eigenen Haushalt als finanziell sicher einstufen. Diese Zahlen verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf.

Finanzielle Selbstbestimmung wirkt über die Finanzen hinaus

Finanzielle Vorsorge bietet eine Lösung, die weit über die reinen Zahlen hinausgeht. Neben den ökonomischen Vorteilen hat sie eine starke psychologische Komponente: Menschen, die sich frühzeitig mit einer individuell angepassten Finanzstrategie absichern, gewinnen nicht nur mehr Kontrolle über ihre Finanzen, sondern auch Zuversicht und Sicherheit im Alltag. Das Wissen, dass persönliche Ziele – etwa der Kauf einer Immobilie oder die Sicherung des Lebensstandards im Alter – auch in schwierigen Zeiten erreichbar bleiben, kann das Gefühl der Selbstbestimmung fördern.

Laut unserer Studie fühlen sich Menschen, die ihre Finanzen aktiv gestalten, häufiger auch in anderen Lebensbereichen selbstbestimmt: In der Freizeit sind es 87 Prozent, im Bereich Familie und Partnerschaft 81 Prozent, und im Beruf immerhin 59 Prozent. Das zeigt, dass finanzielle Planung positive Auswirkungen auf das gesamte Leben haben kann. Damit dies gelingt, ist jedoch eine flexible Herangehensweise unerlässlich. Das Leben verläuft schließlich selten geradlinig, und Faktoren wie ein Jobwechsel, ein Umzug oder Familienplanung erfordern Anpassungen. Eine Finanzstrategie, die sich diesen Veränderungen anpasst, bleibt langfristig effektiv.

Wer eine kompetente Beraterin oder einen kompetenten Berater an seiner Seite hat, kann regelmäßig auf fachliche Expertise zurückgreifen, um die Strategie anzupassen und Herausforderungen aktiv zu bewältigen. Dies ermöglicht es, gesetzte Ziele selbst unter schwierigen Bedingungen zu erreichen und stärkt zugleich die Zuversicht, die Zukunft finanziell sicher und selbstbestimmt gestalten zu können.

Matthias Wald ist Leiter Finanzvertriebe bei Swiss Life Deutschland.

*Das Swiss-Life-Selbstbestimmungsbarometer basiert auf den Ergebnissen einer repräsentativen Online-Umfrage von Swiss Life und Bilendi, an der vom 1. bis zum 9. Juli 2024 rund 1.000 Personen aus Deutschland im Alter von 18 bis 79 Jahren teilnahmen. Die Zahlen sind gerundet.

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