Dieselskandal hält Versicherer weiter in Atem: Prozesskosten steigen auf über 1,5 Milliarden Euro

Bildagentur PantherMedia / Andriy Popov
Die Prozesskosten im Dieselskandal steigen immer weiter.

Der Diesel-Skandal ist mit über 1,5 Milliarden Euro Prozesskosten der teuerste Schaden in der Geschichte der deutschen Rechtsschutzversicherer. Und dürfte noch teurer werden. Der Gesamtstreitwert liegt inzwischen bei fast elf Milliarden Euro.

„Die Kosten infolge rechtlicher Auseinandersetzungen wegen der Abgasreinigung bei Dieselmotoren sind seit 2015 auf 1,52 Milliarden Euro gestiegen“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Darin enthalten sind Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten. Den aktualisierten GDV-Statistiken zufolge haben im Streit mit Autoherstellern wegen mutmaßlich manipulierter Abgaswerte bis Ende Mai 2023 fast 420.000 Kunden ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch genommen. Das sind rund 7.000 Fälle mehr als noch im vergangenen Oktober.

Durchschnittlicher Streitwert steigt auf 26.100 Euro

Der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle ist damit auf 10,95 Milliarden Euro gestiegen. Der durchschnittliche Streitwert pro Diesel-Fall ist mit 26.100 Euro nahezu gleich geblieben. Zu Beginn des Diesel-Skandals betrug er noch 22.500 Euro.

Der Grund sei, dass im Verlauf des Diesel-Skandals zunehmend höherwertige Fahrzeuge mit dadurch höheren Streitwerten in den Fokus kamen, so Asmussen. Insgesamt bearbeiten die Rechtsschutzversicherer jährlich im Schnitt über vier Millionen Fälle und leisten rund drei Milliarden Euro.

Am 26. Juni 2023 wird ein Urteil des Bundesgerichtshofs zu Schadenersatzansprüchen im Zusammenhang mit der Abgasreinigung erwartet. Je nach Ausgang des Verfahrens könnte dies zu einem weiteren Anstieg der Fallzahlen und der Prozesskosten führen.

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