Ist die digitale Fondszeichnung eine Gefahr für den freien Vertrieb oder kann sie als ergänzender Absatzweg den Fondsvertrieb sogar weiter ankurbeln? So oder so muss sich die Sachwertebranche in jedem Fall mit der Digitalisierung auseinandersetzen.
Das Thema Digitalisierung muss nach Ansicht von Martin Klein, geschäftsführender Vorstand des Votum Verbandes, massiv zu Ende gedacht werden: „Emissionshäuser müssen zwingend den Weg in die digitale Welt gehen, auch was die Information über ihre Produkte betrifft. Digitalisierung hat auch viel mit Standardisierung zu tun. Wir müssen die Abwicklungsprozesse stärker standardisieren. Es geht aus meiner Sicht nicht ohne.“
Neue digitale Informationsplattform
Einen Schritt in diese Richtung stellt die neue digitale Informationsplattform des Sachwerteverbands BSI dar. Über die Plattform, auf der ausschließlich Produkte von BSI-Mitgliedern vorgestellt werden, soll auch eine digitale Zeichnung möglich sein.
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Hierfür hat Efonds Solutions auf Basis einer vom Verband standardisierten Beitrittsvereinbarung eine digitalisierte „E-Zeichnung“ entwickelt, mit der schnell fehlerfreie Zeichnungsdokumente entstehen sollen, die dann sofort ohne weitere Erfassungsprozesse verarbeitet werden können.
„Vermittler und Anleger finden ihre Beteiligungen und laufenden Fondsinformationen und Fondsdokumente online in einem Bafin-konformen Anlegerportal“, erläutert Alexander Betz, Vorstand von Efonds Solutions.
Bedenken des Vertriebs
Dass es allerdings durchaus Vorbehalte gegen die Möglichkeit der digitalen Zeichnung gibt, zeigte sich auf dem Fondsrating-Tag im März in Hamburg, als BSI-Hauptgeschäftsführer Eric Romba in einer Podiumsdiskussion mit den Bedenken des Vertriebs konfrontiert wurde.
„Die digitale Zeichnung kann den Vermittler entlasten. Wenn das der Effekt ist, dann finden wir das gut“, sagt BIT-Treuhand-Vorstand Sascha Sommer.
Seite zwei: Erhebliche Gefahr für Finanzdienstleister