Die Praxis zeige allerdings auch, dass Vermittlungs- oder Beratungsprozesse sehr individuell gestaltet seien. Eine Digitalisierung und damit massive Standardisierung, die den Vermittlungsvorgang
neben dem reinen Beitrittsvorgang digitalisiert, sehe er deshalb kritisch.
Erhebliche Gefahr für Finanzdienstleister
„Gerade auch deshalb, weil wir in den Bemühungen einiger Marktteilnehmer, elektronische Prozesse als Hilfe für Finanzdienstleister einzuführen, eine erhebliche Gefahr für Finanzdienstleister sehen. Mittlerweile wird zum Teil offen über die Absichten gesprochen, elektronische Vermittlungsprozesse mittelfristig für die Direktabwicklung ohne Einschaltung von Finanzdienstleistern zu nutzen“, so Sommer.
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Ähnliche Bedenken äußerte Martin Klein auf dem Cash. Branchengipfel: „Bei vielen Häusern sehe ich eine Fantasie, die da heißt: Direktvertrieb. Nach dem Motto: Der Weg zum Kunden kann auch kürzer sein, man muss nicht immer den teuren Umweg über Vermittler nehmen, sondern kann ja auch anderweitig an Kunden kommen. Besonders wenn man es geschafft hat, einen gewissen Namen mit einer zufriedenen Kundenklientel aufzubauen. Ich habe da so meine Bauchschmerzen, denn da sehe ich den freien Vertrieb teilweise außen vor.“
Vermittler ins Internetangebot einbinden
Die neue „E-Zeichnung“ von Efonds und BSI wolle den freien Vertrieb aber gerade nicht ausschließen, so Betz: Die Idee sei, dass die Vermittler diese in ihr Internetangebot einbinden und so ihren Kunden zusätzlich zum klassischen Vertriebsweg auch eine Onlinezeichnung anbieten können.
Die Diskussion zeigt, dass beim Thema der elektronischen Zeichnung noch erheblicher Klärungsbedarf besteht. Und so wichtig die Digitalisierung für die Zukunft der Branche auch sein mag, besonders mit Blick auf die Erschließung neuer, jüngerer Zielgruppen: Das Allheilmittel, um den Absatz weiter anzukurbeln, ist sie nicht. (kb)
Foto: BIT Treuhand
