Die Babyboomer nehmen neue technologische Entwicklungen immer stärker an, vor allem bei der Nutzung von Social Media schrumpft die Lücke zu den Jüngeren. So besitzen 81 Prozent der Babyboomer mittlerweile ein Smartphone. Das sind 25 Prozent mehr als noch 2016 – in keiner anderen Altersgruppe
gibt es einen so starken Anstieg. Was nach wie vor Skepsis hervorruft.
„Kannst du mir noch kurz mit dem Computer helfen?“ ist eine Frage, die für die meisten Millennials zum Besuch bei ihren Eltern aus der Babyboomer-Generation fest dazugehört. Während die Digital Natives mit Computern und Internet aufgewachsen sind, haben die Babyboomer den Großteil ihres Lebens analog verbracht. Deloitte hat sich anhand von repräsentativen Daten genauer angeschaut, wie es wirklich um die digitalen Nachzügler steht.
„Die über 20 Millionen Babyboomer machen ein Viertel der Gesamtbevölkerung in Deutschland aus“, erklärt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter Technology, Media & Telecommunications EMEA bei Deloitte.
„Sie verfügen nicht nur über das größte Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland, sondern haben, durch den steigenden Anteil an Ruheständlern unter ihnen, auch ein überdurchschnittlich großes Zeitbudget für die Nutzung von Kommunikations- und Medienangeboten. Das macht die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegsgeneration zu einer höchst relevanten und potenziell zahlungskräftigen Kundengruppe. Die entscheidende Frage ist, inwiefern die Babyboomer die vorhandenen digitalen Angebote attraktiv finden.“
Smartphones sind auch für Babyboomer Standard
Die passende Hardware für die digitalisierte Welt ist bei den deutschen Babyboomern mittlerweile fast durchgängig vorhanden. 96 Prozent der 55- bis 74-Jährigen haben einen Laptop oder PC.
Auch bei der Marktdurchdringung von Smartphones schließen sie zu den jüngeren Altersgruppen auf: 81 Prozent der Babyboomer besitzen ein solches. Im Vergleich zu 2016 ist deren Verbreitung bei den Babyboomern um 25 Prozent und damit doppelt so stark wie im altersübergreifenden Durchschnitt gestiegen.
Insgesamt liegen die Babyboomer bei der Verbreitung digitaler Endgeräte typischerweise leicht unter dem Durchschnitt, eine bemerkenswerte Ausnahme stellen allerdings eReader dar.
Seit 2016 ist deren Verbreitung bei Babyboomern um fünf Prozentpunkte auf 25 Prozent gestiegen, und dies in einem insgesamt stagnierenden Markt. Die Vorzüge von eReadern scheinen von den 55- bis 74-Jährigen erkannt zu werden, sie schätzen das gegenüber gedruckten Büchern handlichere Format und die Option größerer Schriften.
Bei Netflix und Amazon fehlen passende Inhalte für die ältere Generation
Doch gerade beim Thema Mediennutzung zeigt sich, dass die Babyboomer nicht alle digitalen Angebote annehmen. Video-on-Demand-Abonnements nutzen sie noch kaum. Nur rund 16 Prozent der Babyboomer schauen regelmäßig, also mindestens einmal pro Woche Filme, Serien oder Dokus bei einem Abodienst im Netz.
Im altersübergreifenden Durchschnitt liegt der Nutzeranteil bei 44 Prozent. Der Erfolg von Anbietern wie Netflix oder Amazon Prime Video ist bislang vor allem den jüngeren Altersgruppen geschuldet.Die Babyboomer bleiben dagegen dem klassischen, linearen Fernsehen treu, dessen Glanzzeiten sie miterlebt haben und wo sie offenbar eher für sie attraktive Inhalte finden.
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