Digitalisierung: Es geht um mehr als eine vorzeigbare Webseite

Kunden leben, denken und handeln längst digital. Dazu zählen auch Personen, die von Beruf Versicherungsmakler sind. Für ihr eigenes Unternehmen legen sie jedoch fälschlicherweise andere Maßstäbe an, als sie es selbst als Kunde tun. Ein Gastbeitrag von Jürgen Zäch, Deutsche Makler Akademie (DMA) 

Man hört es fast täglich – und vielleicht können es viele schon nicht mehr hören – die Versicherungsbranche steht vor radikalen Veränderungen. Bei den Versicherungsgesellschaften werden hier bereits hunderte von Millionen Euro in IT-Projekte gesteckt.

„Nur eine kleine Minderheit ist bereit, Veränderungen als Chance zu begreifen“

Scheinbar schneller kommen die neu am Markt entstehenden InsurTechs voran: Dank Investorengelder und großer Werbebudgets zeigen diese Unternehmen zumindest offensiv, dass Versicherung jetzt ganz einfach ist. Wir wissen aber auch, dass dies bisher in den meisten Fällen besser gedacht als gemacht ist.

All diese Bemühungen sind richtig und wichtig: Der Endkunde ist durch Onlinebanking, Onlineshopping und Vergleichsportale vertraut mit der beworbenen Servicewelt. Und viele dieser Serviceangebote könnten auch Versicherungsmakler ihren Kunden anbieten – doch nur eine kleine Minderheit der Vermittler ist auch bereit, die Veränderungen als Chance zu begreifen und sich auch selbst zu verändern.

Wie lange soll das noch gut gehen?

Sucht man im Internet nach Versicherungsmaklern, dann glaubt man mancherorts, sie wären schon ausgestorben. Um die digitale Präsenz vieler Einzelmakler und kleiner Maklerunternehmen ist es auffallend schlecht bestellt! Dabei schließt die Mehrzahl der Menschen von der Qualität der Außendarstellung auf die Qualität der angebotenen Dienstleistung.

Nimmt man den Hörer zur Hand und ruft diese Makler an, so hört man immer dieselbe Aussage: „Ich brauche das nicht, habe genug Kunden und die finden mich schon.“ Wie lange soll das noch gutgehen?

Vielleicht für einige alte Hasen noch lange genug, um bis zur Rente zu überleben. Man stirbt mit seinen Kunden aus und damit kann man in der trägen Welt der Versicherungen vielleicht sogar noch alt werden.

Ist Ihre Expertise auch digital bekannt?

Wer mit seinen Einnahmen zufrieden ist und auch sonst wenig Wert auf seine Außendarstellung legt, der muss sich in Sachen digitale Reputation auch nicht weiterentwickeln. Doch viele Dönerbuden präsentieren sich im Internet professioneller als diese Maklerunternehmen.

Jeder von uns hat das Ziel, den Besten zu finden, wenn er nach Handwerkern, Zahnärzten und sonstigen Dienstleistern sucht. Daher sind vor allem persönlich ausgesprochene Empfehlungen extrem wertvoll. Doch was passiert, wenn man eine gute Empfehlung bekommen hat? Genau – man googelt diese auf seinem Smartphone, um sich gleich einen ersten Eindruck zu machen. Und genau das sollten Sie jetzt auch gleich machen: Googeln Sie sich!

Ja, Sie haben richtig gelesen: Suchen Sie in Google nach Ihrem Vor- und Nachnamen, Firmennamen oder nach dem Begriff Versicherungsmakler – jeweils kombiniert mit Ihrem Ort.

Es geht um mehr als eine Webseite

Wenn Sie das getan haben, dann haben Sie jetzt sicherlich eine Meinung über Ihre Internetpräsenz und Ihre digitale Reputation. Wenn Ihnen das, was Sie über sich gefunden haben, gefällt und wenn es Ihre Person, Ihre Firma und Ihre Professionalität widerspiegelt, dann herzlichen Glückwunsch – alles richtig gemacht! Falls nicht, dann sollten Sie beginnen, daran zu arbeiten.

 

Jürgen Zäch ist Geschäftsführer der expertenhomepage GmbH und Trainer der DMA.

 

Foto: DMA

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