Etwa zwei Drittel der Finanzdienstleister in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben derzeit noch kein Strategiepapier entwickelt, um die sich der Digitalisierung zu stellen, so eine aktuelle Studie. Ein Hindernis ist demnach der Mangel an Fachkräften für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten.
78 Prozent der befragten Entscheider bei Banken und Versicherungen berichten, dass sich die Wettbewerbslage des Finanzsektors infolge der Digitalisierung bereits heute verändert habe und daher erhöhter Handlungsdruck herrsche. Dennoch geben zwei Drittel von ihnen an, noch keine Digitalisierungsstrategie zu haben.
Das geht aus der Drei-Länder-Studie „Digitale Agenda 2020“ der Computer Sciences Corporation (CSC) hervor, Für die der internationale IT-Dienstleister von August bis September 2015 in Deutschland, Österreich und der Schweiz 500 Entscheidungsträger aus Industrieunternehmen, Handel und IT befragt hat. Der Marktumbruch ist der Studie zufolge in der Finanz- und Versicherungsbranche besonders rasant.
Digitale Agenda in Planung
42 Prozent der Entscheider geben demnach an, eine „Digitale Agenda“ innerhalb der nächsten zwölf Monate für das eigene Haus konzipieren zu wollen. „Eine klar definierte Digital-Strategie ist Fundament dafür, die revolutionäre Transformation erfolgreich umzusetzen. Im Fokus sollte dabei stehen, wie sich mit Hilfe der Digitalisierung Kunden besser bedienen, die Innovationskraft stärken und Wettbewerbsvorteile erzielen lassen“, sagt Claus Schünemann, Vorsitzender der Geschäftsführung von CSC in Deutschland.
Die größten Chancen des digitalen Wandels sehen die befragten Finanzdienstleister im Kundenmanagement mit einer Anbindung an digitale Vertriebskanäle. 56 Prozent hoffen demnach zudem auf Basis neuer Daten, Kundenkenntnis und -Beziehung zu verbessern. 53 Prozent haben gleichzeitig den Wunsch, mit digitaler Technik flexibler auf Kundenwünsche zu reagieren und ihre Produkte individualisierter zu gestalten.
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Als Umsetzungshindernis der digitalen Agenda wird von jedem zweiten befragten Finanzdienstleister ein Mangel an Fachkräften für die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten genannt. Ein Drittel der Befragten beklagt zudem Finanzierungslücken. (jb)
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