Einen anderen Weg verfolge die Swiss Life. Reto Joller, Head of Digital bei der Swiss Life AG, hält die sogenannten „Micro-Moments“ für den idealen Kontaktpunkt zum Kunden.
In einem Micro-Moment greift der Nutzer, von einem Gedanken geleitet, zu seinem Smartphone und sucht, kauft oder erledigt etwas, sei es die Suche nach einem Restaurant in der Nähe, oder einem neuen Toaster.
Mithilfe gezielten Content-Marketings möchte die Swiss Life in solchen, thematisch passenden Momenten von ihren Kunden gefunden werden und eine emotionale Beziehung aufbauen.
Nicht vor Automatisierung verschließen
Die Wichtigkeit der Weiterentwicklung von Kundenschnittstellen sowie der Auseinandersetzung mit neuen Interaktionsformen betonte Keynote-Speaker Prof. Dr. Nils Hafner, Professor für Kundenmanagement am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern, nochmals.
Ihm zufolge verändert sich der Dialog mit dem Kunden durch die Ausweitung der Digitalisierung. So entscheide der Kunde heute selbst, auf welche Art er mit einem Unternehmen in Kontakt treten möchte. Entsprechend seien Unternehmen gefordert die intuitiv gewählten Kanäle zu bedienen – auch mit technologischer Unterstützung.
In einer digitalisierten Welt sei es nicht ratsam, sich vor der Automatisierung der Kundenkommunikation, wie beispielsweise durch Chatbots, zu verschließen, da die zur Weiterentwicklung nötigen Ressourcen nur so geschaffen werden können.
Betrachtung nimmt Fahrt auf
Es sei jedoch auch essentiell, die Bereiche zu identifizieren in denen keine Automatisierung stattfinden sollte, da der Kunde den persönlichen und emotionalen Kontakt wünscht oder das Unternehmen aus der direkten Interaktion lernen kann.
Zum Abschluss der Konferenz nahmen verschiedene Fachforen noch einmal einzelne Aspekte der Kundenschnittstelle unter die Lupe. Dabei habe sich noch einmal die Vielschichtigkeit des Themas gezeigt.
In der Praxis nehme die Betrachtung der Kundenschnittstelle somit an Fahrt auf und verknüpfe mittlerweile verschiedenste Bereiche eines Versicherungsunternehmens miteinander.
Ausbau des Konferenzformats geplant
Im Sinne dieser Entwicklung werden die Versicherungsforen Leipzig das Konferenzformat im nächsten Jahr ausbauen und den Messekongress Kundenmanagement ins Leben rufen.
„Der Kunde von heute kann nicht mehr nur aus der Vertriebs-, Schaden- oder Beschwerdebrille betrachtet werden“, erklärt Kai Wedekind, Kompetenzteamleiter Vertrieb und Service der Versicherungsforen Leipzig und fachlicher Leiter des Messekongresses Kundenmanagent.
„Es wird eine ganzheitliche Perspektive erwartet, die die Bedürfnisse des Kunden erkennt, aufgreift und erfüllt. Aus diesem Grund führen wir auf unserem Messekongress Kundenmanagement die einzelnen Stränge der Kundenbetreuung zusammen.“ (bm)
Foto: Shutterstock
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