Was bedeuten diese Zahlen? Die alleinige Kennzahl „Download“ ist wenig aussagekräftig. Relevanter ist die „Conversionsrate“, das heisst die Abschlussrate zum Maklermandat und die Anzahl der abgeschlossenen Versicherungsverträge. Zudem fehlt die wichtigste Kennzahl zum Geschäftserfolg: Beitragseinnahmen! Die Analyse ist erst dann aussagekräftig, wenn diese Kennzahlen in Beziehung mit der Kennzahl Kosten (auch: Schaden) analysiert werden. Erst dann kann man bewerten, ob die neuen Geschäftsmodelle der Fintechs erfolgreicher als die traditionellen sind.
Knip als Praxisbeipiel zur Digitalisierung in der Versicherungswirtschaft
Welchen Nutzen bietet Knip? Knip bietet eine App, die als mobiler Versicherungsmanager für den Nutzer agiert und ist präsent in der Schweiz (seit 2014) und Deutschland (seit Sep. 2015). Laut eigenen Angaben beschäftigt Knip 100 Mitarbeiter und das Policenvolumen beträgt 40 Mio. Euro (Stand: 10.06.2016).
Im Überblick sieht der Nutzer seine Versicherungen: bei welchem Anbieter sie abgeschlossen wurden, die Höhe der Beiträge und wann der nächste Beitrag fällig ist. Außerdem können die Nutzer via Knip ihre Tarife ändern, kündigen und einen Versicherungsschaden melden. Knip agiert als Versicherungsmakler und vermittelt Versicherungen wie Hausrat, Haftpflicht, Auto, Rechtsschutz, Reiserücktritt, Kranken-, Lebens-, Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung.
Knip aus Kundensicht
Knip gibt es für mobile Endgeräte für die Betriebssysteme Apple und Android. Nach der Installation gibt der Nutzer seine bestehenden Versicherungsverträge und persönliche Daten (Name, Adresse, Geburtsdatum) ein und registriert sich mit einem SMS-Code. Danach wird er zu einer digitalen Unterschrift aufgefordert, um Knip das Maklermandat zu erteilen. Knip löst damit das bestehende Marklermandat ab und übernimmt alle registrierten Versicherungen. Somit kassiert damit Knip auch die Bestandsprovision.
Seite vier: Versicherungsvertrieb braucht Vertrauen