Die Berliner Beratungs- und Investmentgesellschaft Deutsche Infrastrukturkapital (DIK) kündigt für November 2010 den geschlossenen Publikumsfonds „Bosporus Shipyard 2“ an, der in einen Service- und Reparaturhafen im türkischen Tuzla am Marmarameer investiert. Das Fondskonzept geht auf den früheren Shedlin-Capital-Vorstand und heutigen DIK-Geschäftsführer Selim Kuzu zurück.
Das zu zwei Dritteln ferstiggestellte Hafenprojekt hat laut DIK ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 185 Millionen Euro. Die Projektgesellschaft DALSAN Maritime Constructions habe rund 100 Millionen Euro Eigenkapital in die Entwicklung und die bisherige Errichtung des Servicehafens investiert und werde nach der Fertigstellung mit 49 Prozent an der Anlage beteiligt bleiben.
Sie soll zwölf Schiffe mit einer Ladekapazität von bis zu 80.000 tdw gleichzeitig betreuen können. Mit zwei 10,5 Mieter tiefen Trockendocks kann der Service- und Reparaturhafen nach DIK-Auskunft etwa 95 Prozent aller Schiffstypen warten und reparieren.
Die Wahl des Standorts käme nicht von ungefähr: Die meist befahrenen Wasserstraßen der Welt befänden sich am Bosporus und den Dardanellen. Etwa 65.000 Schiffe passieren jedes Jahr diese Straßen, wohingegen lediglich 14.000 Schiffe den Panamakanal und etwa 17.000 Schiffe den Suezkanal befahren würden. In 2009 wurden dort über 400 Großschäden gemeldet. In den meisten Fällen mussten diese Schiffe auf Grund Ihrer Größe, ihres Tiefgangs und Ihrer Ladung tausende Seemeilen nach Südostasien oder nach Abu Dhabi geschleppt werden, so DIK. Das könne durch den neuen Servicehafen vermieden werden.
Der Eigenkapitalfonds Bosporus Shipyard 2 hat ein Volumen von 20 Millionen Euro, das sich bei entsprechender Anlegerresonanz auf bis zu 40 Millionen Euro aufstocken lässt. Anleger können sich ab 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio beteiligen und sollen jährlich bis zu zwölf Prozent ihrer Einlage als Rückflüsse erwarten können. Das eingesammelte Kapital soll in Aktien der Projektgesellschaft Bosporus Shipyard A.S. investiert werden, die die Anleger am Erfolg des späteren Hafenbetriebs beteiligt.
Das Konzept geht auf Selim Kuzu zurück, der zuvor als Vorstandsmitglied bei den Emissionshäusern Sehdlin Capital und Berlin Atlantic Capital Infrastrukturfonds entwickelt hat. Das DIW S 4-Gutachten liege bereits vor, die BaFin-Freigabe des Beteiligungsprospekts stünde unmittelbar bevor. „Eine erfolgreiche Investition setzt neben interkulturellen Kompetenzen eine genaue Kenntnis der Rechtslage und der Handelsbräuche voraus. Die Erschließung institutioneller Anlageklassen für Privatanleger, für die DIK mit seinen Themen steht, wird die Branche der geschlossene Fonds“ mit neuen Anlagethemen bereichern“, erklärt Kuzu, der die DIK Deutsche Infrastrukturkapital GmbH im Juni 2009 mit gegeründet hat. (af)
Foto: Selim Kuzu