Offene Immobilienfonds (OIFs) gewinnen nach und nach das verlorene Anlegervertrauen wieder. Wer eine Immobilien-Direktanlage plant und diese nicht selbst nutzen möchte, sollte sich ernsthaft mit OIFs beschäftigen.
„OIFs sind für Anleger, die ein Vermögen zwischen 50.000 und 80.000 Euro zur Verfügung haben, eine gute Alternative zur Direktanlage“, erklärt Professor Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IREBS International Real Estate Business School und Direktor am Center for Finance der Universität Regensburg.
Der Grund liege auf der Hand: „Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, diversifiziert zu investieren und ihr Geld professionell managen zu lassen. Wird die Anlagesumme nur in eine einzige oder einige wenige Immobilien investiert, besteht hingegen ein hohes Klumpenrisiko“, meint Sebastian.
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Direktanlage sinnvoll bei Eigennutzung
Direktanlagen seien sinnvoll, wenn die Immobilie von den Eigentümern selbst genutzt wird. In dem Fall gehe es in erster Linie um den Konsumnutzen aus dem Eigentum. Renditen spielen eine untergeordnete Rolle.
Wird eine Immobilie gekauft und anschließend vermietet, sehe es ganz anders aus. Das Risiko finanzieller Einbußen sei um ein Vielfaches höher. „Viele Anleger blenden den Risikoaspekt einer Direktanlage komplett aus“, sagt Sebastian. „Sie lassen sich von den niedrigen Zinsen zu einem Kauf verführen.“
Makroökonomische und regulatorische Risiken
Die Annahme, eine Immobilie in München oder Hamburg könne nie an Wert verlieren, sei allerdings falsch. Die Lage am Mietmarkt könnte sich sehr wohl ändern – wohlgemerkt: könnte.
Seite zwei: Anhaltende Vertrauenskrise