„Disruption? Erst mal abwarten. Sicher wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird …“ Kommt Ihnen das bekannt vor? Höchste Zeit, endlich aufzuwachen!
Die Limbeck-Kolumne
Wenn Sie so denken, sind Sie gerade dabei, die Entwicklung Ihres eigenen Berufsstandes zu verschlafen und Ihr Unternehmen zielsicher vor die Wand zu fahren.
Die Digitalisierung ist in vollem Gange – und damit auch die Disruption. Alteingesessene Strukturen werden aufgebrochen, Prozesse aufgelöst und neu durchdacht, Rahmenbedingungen radikal verändert.
Broker werden durch Algorithmen ersetzt, immer mehr Bankfilialen schließen, und die Blockchain-Technologie verändert ganze Systeme. Ein klarer Fall: Die Finanzwirtschaft befindet sich im Auge des Disruption-Wirbelsturms, der über unsere Wirtschaft hinwegfegt.
Image der Finanzbranche leidet
Zugegeben, wer sich die Übersetzung von „Disruption“ zu Gemüte führt, kann es mit der Angst zu tun bekommen. Disruption leitet sich vom englischen Begriff „disrupt“ ab und heißt so viel wie zerstören. Klingt nicht gerade positiv – kann es jedoch sein.
Vorausgesetzt, Sie wissen damit umzugehen. Denn es ist nicht die Digitalisierung, die den Vertrieb in der Finanzbranche angreift. Zittern müssen lediglich die Unternehmen, die weiter auf veraltete Strukturen setzen und glauben, mit unausgereiften, vorsintflutlichen Digitalisierungsprozessen über die Runden zu kommen.
Neben strukturellen Herausforderungen in den Unternehmen gibt es auch noch eine andere entscheidende Baustelle: Das schwindende Vertrauen der Öffentlichkeit und negative Zinsen tragen nicht gerade zum guten Image bei und sorgen für sinkende Klientenzahlen.
Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass ein Großteil der Finanzdienstleister und Banken befürchten, Teile ihres bisherigen Kerngeschäfts einzubüßen.
Seite zwei: Digitalisierung ist mehr als Prozesse zu automatisieren