US-Wahlen: Diversifizierung schützt Anleger vor Marktausschlägen

Wahlen 2024 vor dem Hintergrund amerikanischer Flagge
Foto: PantherMedia/jjvallee
Die US-Wahlen dürften die Wegstrecke für Anleger noch etwas holpriger machen.

Der Ausgang der US-Wahlen ist der wichtigste makroökonomische Faktor bis zum Ende des Jahres, insbesondere wenn man das abgeschwächte Wirtschaftswachstum und die drohende fiskalische Haushaltsklippe berücksichtigt. Was das für die Märkte und die Positionierung für die Anleger bedeutet 

Ein Wahlsieg Donald Trumps dürfte erneut Zölle als politisches Druckmittel sowie Steuersenkungen mit sich bringen. Das wäre aus unserer Sicht eine schlechte Nachricht für US-Staatsanleihen, Märkte außerhalb der USA sowie Basiskonsumgüter. Für den Energie-Sektor und den US-Dollar hingegen wäre ein Sieg Donald Trumps eine gute Nachricht.


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Falls Kamala Harris siegt, wird ihre Regierung wahrscheinlich die Steuersenkungen der Trump-Regierung rückgängig machen und die Ausgaben für soziale und ökologische Projekte steigern. Dies wäre unserer Meinung nach leicht negativ für US-Aktien, aber besser für Märkte außerhalb der USA. Ohne Zölle dürfte der Effekt auf festverzinsliche Wertpapiere gedämpfter ausfallen als bei einem Wahlsieg Trumps. 

Der Kurssturz Anfang August hat gezeigt, wie nervös die Aktienmärkte sind, insbesondere weil viele Bewertungen nach wie vor hoch sind. Eine zunehmend multipolare Welt, technologischer Fortschritt, demografischer Wandel und geopolitische Unruhen verunsichern Anleger. Sie beeinflussen Wachstums- und Inflationserwartungen und die Antworten, welche die Politik darauf findet. 

Die Märkte preisen die Risiken, die sich aus bereits bestehenden Konflikten wie denen in der Ukraine und im Nahen Osten ergeben, offenbar nicht ein. Ein Grund dafür ist, dass die politischen Entscheidungen nicht vorhersehbar sind. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass Diversifizierung wichtiger denn je ist, um etwaige wirtschaftliche Negativ-Szenarien zu überstehen und die Auswirkungen eines einzelnen Markteinbruchs abzumildern. 

Wir gehen davon aus, dass die negative Korrelation zwischen Anleihen- und Aktienrenditen angesichts der verstärkten Konzentration auf die Risiken für die Wirtschaft anhalten wird. In Anbetracht dessen bleiben wir gegenüber Aktien neutral eingestellt und untergewichten Unternehmensanleihen und Anleihen mit langer Duration. Wir haben vom jüngsten Zinsrückgang zwar etwas profitiert, sind aber der Meinung, dass die realen Renditen noch weiter sinken werden.

Autorin Sonja Laud ist Chief Investment Officer bei Legal & General Asset Management.

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