Dividendenstarke Aktien scheinen sich darüber hinaus mit weniger deutlichen Schwankungen zu entwickeln als Aktien von Firmen mit geringeren Dividendenzahlungen. Das zeigt zumindest der Blick in den Rückspiegel am Beispiel der USA, wo die längsten Zeitreihen verfügbar sind. Deutlich wird, dass die Volatilität (gemessen an der 36 Monate rollierenden Standardabweichung als Maß für die Kursschwankungen) von US-amerikanischen Aktien, deren Unternehmen eine Dividende zahlten, gegenüber Aktiengesellschaften, die keine Gewinne ausschütteten, seit 1975 geringer war. Eine Analogie ist auch für europäische Dividendentitel seit den 1990er Jahren erkennbar.
Dividendenentwicklung verlässlicher als Unternehmensgewinne
Wie unsere Berechnungen zeigen, entwickeln sich Dividenden deutlich verlässlicher als die Unternehmensgewinne, wirken also auf die Erträge aus Aktienbesitz stabilisierend. Hinter dieser Entwicklung scheinen die Finanzchefs der Firmen zu stehen, die zu einer deutlich konservativen Dividendenpolitik neigen. Wie eine Studie aus dem Jahr 2005 zeigt, streben die „Chief Financial Officer“ (CFOs; also die Finanzchefs) eine langfristige Ausschüttungsquote bei den Dividenden an, während sie Dividendenkürzungen vermeiden wollen, wie 94 Prozent von ihnen in der zugrundeliegenden Umfrage angaben.
Entscheidungen zu Investitionen und Dividenden werden dabei in zwei Drittel der Fälle als gleichrangig gesehen. Aktienrückkaufprogramme werden, anders als Dividenden, dagegen als ein Instrument gesehen, das sich deutlich flexibler einsetzen lässt.
Seite drei: Dividenden deuten auf eine größere Beständigkeit in der Gewinnentwicklung hin