Industriestaaten bevorzugt
„Seit der Auflage des Fonds liegt die Dividendenrendite bei durchschnittlich vier bis 4,5 Prozent. Das bleibt auch in Zukunft unsere Orientierungsgröße.“ In Aktien aus Schwellenländern wie etwa Brasilien oder China investiert der Fonds im Moment gar nicht, kann dies zukünftig aber bei Bedarf ändern: „Die Dividendenrendite fällt in OECD-Ländern traditionell höher aus“, erklärt Schüssler.
So machen die USA mehr als 30 Prozent seiner Anlagen aus. Kanada kommt auf 10,7 Prozent, Großbritannien auf 9,5 Prozent und Deutschland auf 7,3 Prozent. Damit entfernt Schüssler sich deutlich von seiner Benchmark, dem MSCI World High Dividend.
Dort sind die Angelsachsen noch wesentlich stärker gewichtet. Sein Top-Investment ist der südkoreanische Tabakkonzern KT&G mit 2,2 Prozent Portfolioanteil. Insgesamt setzt Schüssler derzeit auf 72 Aktiengesellschaften mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 4,8 Prozent. Wie LBBW-Experte Maisch bevorzugt der erfahrene Fondsmanager Schwergewichte.
Die Marktkapitalisierung der von ihm selektierten Firmen liegt im Schnitt bei etwa 35 Milliarden Euro. Die Blue Chips mit einem Börsenwert von zehn Milliarden Euro und mehr machen knapp 70 Prozent aus.
Lukrative Dividendenzahlungen sind keineswegs bestimmten Branchen vorbehalten, allerdings finden sich Hersteller von Konsumartikeln, die wenig von der Konjunktur abhängen, ebenso wie Energieversorger und Kommunikationskonzerne am häufigsten auf den Kauflisten. Auch die Researcher von Morningstar blasen aktuell zur „Dividendenjagd rund um den Globus“.
Wer in Aktien von Unternehmen investiert hat, die mehr auszahlen als ihre Wettbewerber, konnte eine höhere Performance erzielen. Dies gilt laut Morningstar für die Dekaden vor und nach der Jahrtausenwende:
„Die interessante Schlussfolgerung lautet, dass in diesen zwei Perioden die Märkte mit höheren Dividendenrenditen auch die besten Performer waren. Das Kriterium der Dividendenrendite ist nicht nur bei Einzelaktien zu beobachten, sondern auch auf Länderebene – insbesondere bei einem wahrscheinlichen Umfeld niedriger Renditen.“
Seite 5: Hochqualitative US-Großunternehmen könnten im ersten Halbjahr 2012 durchstarten