Lockstoff für Aktionäre

US-Aktien sollten in der ersten Jahreshälfte 2012 zu den Gewinnern zählen, weil sie derzeit unterbewertet sind. Das sagt Hersh Cohen, CIO der Legg-Mason-Tochter Clearbridge Advisors: „Wir favorisieren Unternehmen, deren Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) nachgegeben haben und die mittlerweile so negativ eingeschätzt werden, dass es pessimistischer kaum noch geht. Dadurch begrenzen wir das Verlustpotenzial.“

Vor allem hochqualitative Großunternehmen könnten im ersten Halbjahr 2012 durchstarten. „Wir sehen kein US-Marktsegment, welches derzeit überbewertet ist. Aber die Unternehmen sind gut bei Kasse und bei Dividenden sowie Aktienrückkäufen stark engagiert.“

Cohen managt für Clearbridge Kundengelder in Höhe von rund 37 Milliarden Euro. Immerhin mehr als 1,8 Milliarden Euro verwaltet Stuart Rhodes von der britischen Fondsgesellschaft M&G mit dem M&G Global Dividend Fund. Seit Auflage im Sommer 2008 hat er knapp 35 Prozent Plus erreicht, in den vergangenen drei Jahren waren es gut 75 Prozent.

Nur einige Dividendenfonds, die ihr Anlageuniversum auf den asiatisch-pazifischen Raum konzentrieren, konnten höhere Renditen einfahren. Rhodes Aktienfonds investiert zwar weltweit, mehr als die Hälfte des Fondsvolumens entfällt allerdings auf die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien. Aus der Eurozone taucht lediglich die Problemvolkswirtschaft Spanien mit 4,5 Prozent prominent in der geografischen Allokation auf.

Bei der Auswahl der Aktien geht der Fondsmanager nach der Bottom-up-Methode vor, wobei er sich auf die Fundamentalanalyse einzelner Unternehmen stützt. Rhodes will auf diese Weise vor allem Gesellschaften finden, die ihre Dividende Jahr für Jahr steigern: „Die Anlagestrategie des Fonds besteht darin, Unternehmen ausfindig zumachen, die über eine gute Kapitaldisziplin verfügen, das Potenzial für eine nachhaltige Steigerung ihrer Dividende aufweisen und vom Aktienmarkt unterbewertet sind. Die Dividendenrendite ist für die Auswahl der Einzeltitel nicht der ausschlaggebende Faktor.“

Sein Lieblingsunternehmen ist zurzeit der kanadische Methanol-Lieferant und Weltmarktführer Methanex mit knapp vier Prozent Fondsanteil: „In Methanex zu investieren, war ausgesprochen erfolgreich. Obwohl die Gesellschaft ein zyklisches Geschäftsmodell hat, konnte sie ihre Dividende auch im wirtschaftlichen Abschwung der vergangenen Jahre steigern“, sagt Rhodes.

Auf Rang zwei folgt die Chubb Corporation, eine international agierende US-Versicherung. Das Unternehmen wurde 1882 gegründet und gehört zu den zahlreichen Traditionsunternehmen im Fonds. Ein weiteres ist Nestlé. Der Schweizer Lebensmittelkonzern findet sich bereits seit der Auflage im Portfolio. „Weil defensive Werte 2008 aus der Mode waren, konnten wir günstig einsteigen.

Als einer der weltweit größten Nahrungsmittelhersteller mit starker Präsenz in den Schwellenländern hat das Unternehmen die Benchmark um 60 Prozent übertroffen. In den vergangenen Jahren hat Nestlé die Dividende im Schnitt um 14,9 Prozent erhöht.“

Seite 6: Deutsche sparen weiterhin klassisch – trotz bescheidener Rendite

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