In einer illustren Runde ging es auf der DKM 2023 um nicht viel weniger als die Zukunft und Transformation der Versicherungsbranche. Es diskutierten: Dr. Thomas Wiesemann, Mitglied des Vorstandes der Allianz Lebensversicherungs-AG Allianz Private Krankenversicherungs-AG, Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender des Gothaer Konzerns, Dr. Andreas Eurich, Vorstandsvorsitzender der Barmenia Versicherungen und Dr. Thilo Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Axa Konzern AG.
Die Diskussionsrunde stand unter der Fragestellung: Sind die Versicherer Treiber oder Getriebene in der Transformation?
Zinswende
Die Versicherer sind sich einige: Langfristig ist die Zinswende eine positive Entwicklung für die Versicherungsbranche – wenn auch nicht sofort. „Die Zinsen werden auf dem Niveau bleiben“, sagt Dr. Thilo Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Axa Konzern AG. „Die Inflation sinkt in Deutschland nicht so stark wie in anderen Ländern.“
Laut Dr. Thomas Wiesemann, Mitglied des Vorstandes der Allianz Lebensversicherungs-AG, ist die Zinsentwicklung eher eine Normalisierung, da eher die Phase der Niedrigzinsen zu ungesunden Entwicklungen geführt habe. Es gäbe nun bereits Anpassungen für das Neugeschäft bei den Einmalbeträgen. Gerade das Neugeschäft im Bereich der betrieblichen und privaten Altersvorsorge profitiere derzeit. Hier seien Zuwächse um die zehn Prozent zu beobachten.
Auch Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender des Gothaer Konzerns, sieht das Wachstum in der bAV. Der Anstieg der Zinsen sei absolut überfällig gewesen, was sich vor allem auch auf das Lebensversicherungsgeschäft positiv auswirken werde, aber ähnliches gelte auch für das Krankenversicherungsgeschäft. „Das Zinsniveau lässt wieder eine vernünftige Rendite zu“, so Schoeller. Jetzt sei vor allem die Aufgabe die Transformation vernünftig zu managen.
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