Alle makroökonomischen Zahlen deuten auf einen kräftigen Aufschwung in Europa hin. Die Anleger investieren seit mehreren Wochen wieder auf den europäischen Aktienmärkten. Die Flash-Einkaufsmanagerindizes für den April bestätigen die Beschleunigung des Wachstums in der Eurozone, wobei Frankreich ein Rekordniveau verzeichnet (57,4 gegenüber dem Konsens von 56,2). Zum ersten Mal liegt der französische Einkaufsmanagerindex über dem deutschen. Bei einem akzeptablen politischen Szenario dürfte Frankreich also noch einige Halbjahre des Wachstums erleben. Weltweit wurden die Prognosen nach oben korrigiert.
Der IWF hat seine weltweiten Wachstumserwartungen für 2017 von 3,4 auf 3,5 Prozent angehoben, was den Industrieländern zu verdanken ist (im Wesentlichen Großbritannien von 1,5 auf 2 Prozent, Japan von 0,6 auf 1,2 Prozent und Spanien von 2,1 auf 2,6 Prozent). Auch in China hat das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal im Jahresvergleich auf 6,9 Prozent angezogen (gegenüber geschätzten 6,8 Prozent), was zum Teil durch die Erhöhung von Investitionen in Immobilien und Infrastrukturen getragen wurde. Die Frage nach der Robustheit des amerikanischen Wachstums steht jedoch weiter im Raum, insbesondere wenn die Maßnahmen, mit denen Donald Trump während des Wahlkampfs prahlte, letztendlich nicht umgesetzt werden sollten.
Igor de Maack ist Portfoliomanager und Sprecher des Portfoliomanagements bei der französischen Fondsboutique DNCA.
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