Jupiter AM: Trends im neuen Jahr

Beide großen politischen Parteien schmieden Pläne für einen ausgeglichenen Haushalt. Gleichzeitig zieht die Bank of England (BoE) offenbar einen Ausstieg aus ihrer expansiven Politik in Betracht. Für den privaten Sektor könnte das ein doppelter Schlag sein, und BoE-Chef Carney wird vielleicht noch einmal darüber nachdenken müssen, ob er die Zinsen 2015 tatsächlich anheben will.

Dem Pfund könnten somit schwere Zeiten bevorstehen – für uns ein Grund, am Engagement im Dollar festzuhalten.

Was bedeutet das für die Kreditmärkte?

Aus unserer Sicht ist das fundamentale Umfeld für Investment-Grade-Anleihen weiterhin solide. Für das Hochzinssegment stellt es sich zwar weniger günstig dar, doch wir erwarten angesichts der voraussichtlich noch länger niedrigen Zinsen nur einen leichten Anstieg der Ausfallquoten.

Eine Diskrepanz besteht allerdings zwischen den USA und Europa. Nicht nur sind die Papiere in den USA einem höheren Zinsrisiko ausgesetzt als in Europa, sondern hinzu kommt, dass ca. 15-20 Prozent der amerikanischen „Junk Bonds“ (Schrottanleihen) in der einen oder anderen Weise mit dem Energiesektor zusammenhängen.

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Der Ölpreisrückgang hat deshalb dazu geführt, dass US-Unternehmensanleihen besonders anfällig erscheinen. Es würde uns nicht wundern, wenn die entsprechenden Fonds in diesem Jahr weitere Mittelabflüsse verzeichnen.

Wir geben wie gehabt europäischen High-Yield-Anleihen den Vorzug, da die EZB weiter für Unterstützung sorgt und die Unternehmen in Europa der Rückzahlung ihrer Schulden nach unserem Eindruck allgemein höhere Priorität beimessen.

Eine Doppelstrategie

Wir verfolgen weiter eine Doppel- oder auch „Hantel“-Strategie, indem wir als Gegengewicht zu höher rentierlichen Positionen defensivere Allokationen in australischen Staatsanleihen (mit AAA-Rating und abgesichertem Währungsrisiko) sowie im US-Dollar halten.

Wir gehören zum Lager derer, die glauben, dass nicht nur die Zinsen, sondern auch die Wachstumsraten noch längere Zeit niedrig bleiben werden. Vor diesem Hintergrund bemühen wir uns vor allem um Kapitalerhalt.

Bei Unternehmensanleihen favorisieren wir Papiere mit kürzerer Duration, deren Kündigung oder Fälligkeit kurz bevorsteht. Vorrangig besicherte Anleihen bilden weiter den Schwerpunkt. Wir bevorzugen BB-Ratings, besonders in Europa. Sie könnten Auftrieb erhalten, wenn klassische Investment-Grade-Anleger wegen der höheren Renditen zugreifen, sollte die EZB mit dem Ankauf von Unternehmensanleihen beginnen.

 Der Autor Ariel Bezalel ist Fondsmanager bei Jupiter Asset Management.

Foto: Jupiter

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