Schuldenkrisen dies- und jenseits des Atlantiks haben die Kapitalmärkte in 2011 in Atem gehalten und nachhaltig negativ beeinflusst. Für die Fondsanlage war das vergangenen Jahr ein Desaster. Für 2012 sind die Marktexperten deshalb nur verhalten optimistisch.
Das Jahr 2011 war für das Gros deutscher Fondsanleger ein Albtraum. An den etablierten Aktienmärkten in Europa gab es nichts zu verdienen. Schlimmer noch, die Verluste zerfledderten so manches Depot. Allein der Dax rauschte übers Jahr gesehen mehr als 15 Prozent in die Tiefe und auch andere europäische Leitindizes waren tief in den roten Zahlen.
Der US-amerikanische Dow-Jones-Index konnte noch ein mageres Plus von fünf Prozent verbuchen. Lediglich die Emerging Markets konnten – wenn Anleger auf die richtigen Länder, Sektoren und Aktien gesetzt haben – noch ein wenig Freude verbreiten.
Auch die besten Fondsmanager konnten sich den negativen Vorzeichen an den Kapitalmärkten nicht wirklich entziehen. Beispiel Edouard de Carmignac. Der Grandseigneur der Investmentindustrie musste mit seiner gleichnamigen Fondsboutique herbe Verluste einstecken.
Nichtsdestotrotz hat der Franzose bereits einen neuen Strategieplan in der Schublade liegen, der den Investoren frische Rendite in die Kassen spülen soll. Mehr zu Carmignacs Strategie und den größten Anlagechancen 2012 lesen Sie in der Titelstory Wachstumsentdecker.
Nicht nur in Sachen Perfomance hatten seine 17 Fonds einen schweren Stand, auch das Fondsvolumen insgesamt reduzierte sich um dramatische zehn Milliarden Euro. Der Ausblick von Didier Saint-Georges, Mitglied des Investment-Komitees bei Carmignac Gestion, für das Jahr 2012 fällt dennoch optimistisch aus.
Private verkaufen, Institutionelle kaufen
Anderen Fondshäusern erging es ähnlich. Das zeigt auch ein Blick auf die Statistik des BVI Bundesverbands Investment und Asset Management in Frankfurt, die jüngst veröffentlicht wurde. „Der deutsche Fondsmarkt zeigt im vergangenen Jahr zwei Gesichter. Professionelle Anleger kauften, Privatanleger verkauften“, konstatiert Thomas Neiße, Präsident des BVI.
In Zahlen ausgedrückt: Privatanleger zogen mehr als 16,6 Milliarden Euro netto aus Investmentfonds ab. Das ist das schlechteste Jahr seit dem Finanzkrisen-Jahr 2008, als Anleger aus Publikumsfonds netto über 27 Milliarden Euro abzogen. Im Vorjahr flossen immerhin mehr als 87 Milliarden Euro zu. Institutionelle Investoren waren da weitaus optimistischer und steckten netto rund 45 Milliarden Euro in Fonds. Per Saldo konnten Fonds in 2011 rund 29 Milliarden Euro Anlegergelder auf sich vereinen.
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